Kurdische Selbstverwaltung Rojava steht vor türkischem Angriff und bittet Trump um Hilfe

Die Türkei und ihre Verbündeten ziehen Kräfte an der syrischen Grenze zusammen, teilt das "Wall Street Journal" mit. Bereitet Ankara einen Überfall auf die Kurden vor?
Veröffentlicht: 18. Dec 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 18. Dec 2024

Laut einem Bericht der Zeitung Wall Street Journal stocken die Türkei und ihre Verbündeten das Militärkontingent entlang der Grenze zu Syrien auf. Mehrere hochrangige US-Beamte sollen sich gegenüber der Publikation besorgt gezeigt haben, dass Ankara sich damit auf einen großangelegten Überfall auf das von den syrischen Kurden kontrollierte Gebiet vorbereitet. Eine der Quellen meinte, dass eine grenzüberschreitende Operation der Türkei unmittelbar bevorstehen könnte.

Îlham Ahmed, eine Beamtin der Zivilverwaltung der syrischen Kurden, äußerte am Montag in einem Schreiben an den designierten US-Präsidenten Donald Trump ihre Besorgnis über die türkischen Aktivitäten an der Grenze und erklärte, dass die Türkei darauf abziele, de facto die Kontrolle über die kurdischen Gebiete zu erlangen, noch bevor Trump ins Amt eingeführt werde. Somit werde Trump mit der Türkei als Beherrscherin des Territoriums umgehen müssen. Die Folge eines türkischen Überfalls beschrieb Ahmed als katastrophal:

"Von dieser Seite der Grenze aus sehen wir bereits, wie türkische Kräfte sich ansammeln. Unsere Zivilisten leben unter ständiger Angst vor drohendem Tod und Verwüstung."

In der vergangenen Woche war US-Außenminister Antony Blinken in die Türkei gereist, um die Zukunft Syriens zu besprechen und Ankara zu überreden, seine Operationen gegen die kurdischen Kämpfer einzuschränken. Am Montag scheiterten aber die Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen den syrischen Kurden und den von der Türkei unterstützten Rebellen in Kobanê. Die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) verzeichneten nun eine "erhebliche Konzentration militärischer Kräfte östlich und westlich der Stadt".


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