Geldschöpfung: Das Thema kommt im Mainstream an
«Der Prozess, mit dem Banken Geld schöpfen, ist so einfach, dass sich der Verstand dagegen wehrt.» Dies stellte der grosse amerikanische Ökonom John Kenneth Galbraith fest. Tatsächlich: Jedes Mal, wenn eine private Bank einen Kredit vergibt, schöpft sie neues Geld und die Geldmenge steigt. Schulden sind Geld. Deshalb soll man sie auch nicht zurückzahlen, sondern nur Zins leisten.
Gegen die private Geldschöpfung aus dem Nichts wehrt sich nicht nur der Verstand, auch die Massenmedien haben sich bisher standhaft dem Thema verweigert. Aber der Wind hat gedreht. Zum einen interessieren sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger für die tieferen Ursachen der Finanzkrise, die Regierungen und Banken seit Jahren nicht lösen können. Da liegt der Verdacht nahe, dass sie einfach an den Ursachen vorbei agieren. Zum anderen hat sich die Occupy-Bewegung dieser Achilles-Ferse unseres Geldsystems angenommen und erreicht damit, was den Geldreformern vor ihnen verwehrt blieb: die Massenmedien.
Am 5. Februar griff sogar das Zentralorgan der europäischen Hochfinanz, die Frankfurter Allgemeine Zeitung das Thema auf und schrieb: «Nicht nur die Europäische Zentralbank kann Geld schaffen, sondern auch jede ganz normale Bank. Sie schöpft ihre Kredite aus dem Nichts. Aber ist das schlimm, wie Occupy behauptet?»Dann erklärt sie die Geldschöpfung im Detail und bestätigt, dass der grösste Teil des Geldes, nämlich rund 82 Prozent, unbar von den privaten Banken selbst hergestellt werde.Occupy liege schon recht mit ihrer Erklärung, schreibt die FAZ, aber die Wertung sei falsch. Zum Beweis zitiert sie zwei Professoren, Hans-Peter Burghof, dessen Lehrstuhl für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim von den Banken gesponsert wird und Volker Wieland, Professor für Geldtheorie vom «Institute for Monetary and Financial Stability» (IMFS) der Bundesregierung in Frankfurt. Die dürfen nicht anders, als das Thema herunterspielen. Aber sie pinkeln gegen den Wind.
Occupy Zürich hat sich mit dem FAZ-Artikel befasst und ihn mit Kommentaren versehen: http://www.occupyzuerich.ch/2012/02/faz-geldschopfung-wie-kommt-das-geld-in-die-welt-mit-occupy-zurich-aktivisten-antwort-10-2-2012
Gegen die private Geldschöpfung aus dem Nichts wehrt sich nicht nur der Verstand, auch die Massenmedien haben sich bisher standhaft dem Thema verweigert. Aber der Wind hat gedreht. Zum einen interessieren sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger für die tieferen Ursachen der Finanzkrise, die Regierungen und Banken seit Jahren nicht lösen können. Da liegt der Verdacht nahe, dass sie einfach an den Ursachen vorbei agieren. Zum anderen hat sich die Occupy-Bewegung dieser Achilles-Ferse unseres Geldsystems angenommen und erreicht damit, was den Geldreformern vor ihnen verwehrt blieb: die Massenmedien.
Am 5. Februar griff sogar das Zentralorgan der europäischen Hochfinanz, die Frankfurter Allgemeine Zeitung das Thema auf und schrieb: «Nicht nur die Europäische Zentralbank kann Geld schaffen, sondern auch jede ganz normale Bank. Sie schöpft ihre Kredite aus dem Nichts. Aber ist das schlimm, wie Occupy behauptet?»Dann erklärt sie die Geldschöpfung im Detail und bestätigt, dass der grösste Teil des Geldes, nämlich rund 82 Prozent, unbar von den privaten Banken selbst hergestellt werde.Occupy liege schon recht mit ihrer Erklärung, schreibt die FAZ, aber die Wertung sei falsch. Zum Beweis zitiert sie zwei Professoren, Hans-Peter Burghof, dessen Lehrstuhl für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim von den Banken gesponsert wird und Volker Wieland, Professor für Geldtheorie vom «Institute for Monetary and Financial Stability» (IMFS) der Bundesregierung in Frankfurt. Die dürfen nicht anders, als das Thema herunterspielen. Aber sie pinkeln gegen den Wind.
Occupy Zürich hat sich mit dem FAZ-Artikel befasst und ihn mit Kommentaren versehen: http://www.occupyzuerich.ch/2012/02/faz-geldschopfung-wie-kommt-das-geld-in-die-welt-mit-occupy-zurich-aktivisten-antwort-10-2-2012
23. Februar 2012
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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