Quecksilber: EU muss komplettes Exportverbot beschliessen

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) und das Europäische Umweltbüro (EEB) fordern die EU-Umweltminister auf, den Export von Quecksilber zu verbieten. Das Verbot muss auch für Produkte gelten, die Quecksilber enthalten und innerhalb der EU nicht verkauft werden dürfen. Es soll schnellstmöglich in Kraft treten, spätestens jedoch 2010. Am 13. Juni beginnen in Brüssel die Verhandlungen zu diesem Thema.


"Es ist absurd, gefährliche Produkte bei uns aus dem Verkehr zu nehmen, aber den Export in andere Länder weiterhin zu erlauben", sagt Hubert Weinzierl, Präsident des DNR. "Quecksilber breitet sich über Wasser und Luft weltweit aus und landet am Ende auch wieder bei uns, ganz egal, wo es freigesetzt wird. In der Nahrungskette reichert es sich an und schädigt am Ende uns Menschen!" Die EU-Kommission warnt daher Kinder und schwangere Frauen, mehr als 100 Gramm Tunfisch oder Hecht pro Woche zu verzehren, da diese besonders stark mit gefährlichem Methyl-Quecksilber belastet sind. Das Schwermetall ist nervenschädigend und kann vor allem bei Kindern bleibende Schäden im Gehirn verursachen.
Daher muss der Export von Quecksilber nach Überzeugung des DNR schnell und umfassend verboten werden. Anfallendes flüssiges Quecksilber solle stattdessen kontrolliert gelagert werden (Zwischenlagerung). Auf keinen Fall dürften die 12.000 Tonnen Restbestände aus Chlor-Anlagen in einem zentralen Salzstock - etwa in Norddeutschland - endgelagert werden, so wie es einige Vorschläge vorsehen. Auch über dieses Thema werden die EU-Umweltminister beraten. "In Zukunft müssen Techniken entwickelt werden, flüssiges Quecksilber wieder in Gestein zu binden, so dass es weniger flüchtig und gefährlich für die Umwelt ist" fordert DNR-Präsident Weinzierl. "So lange darf es keine abschließende Lagerung geben. Das Quecksilber muss auf jeden Fall zurückgeholt werden können, anstatt es zu vergraben und zu vergessen."Weitere Informationen:http://www.zeromercury.org
17. Juni 2007
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