Aufbruch in neue Welten, Teil 2/2
Gerd Soballa erzählt im zweiten Teil seines grossen Artikels, wie wir den Mut zu Neuem in uns stärken können, warum das «Ancien Regime» des Kapitalismus abgewirtschaftet hat und welche konkreten Projekte des neuen Geistes uns Grund zur Hoffnung geben.
Das Projekt „Ermutigung“ – Empowerment für die Neue Welt
„Das englische Wort “courage“ für Mut ist sehr aufschlussreich. Es stammt von der lateinischen Wurzel „cor“ ab, die „Herz“ bedeutet. Mutig sein bedeutet also, vom Herzen her zu leben.“ (Osho aus „Mut – lebe wild und gefährlich“)
Wie ein Kind, das Laufen lernt, fallen wir immer wieder hin, fassen uns ein Herz, stehen wieder auf, fallen wieder hin., stehen wieder auf. Manche bleiben liegen, andere hingegen gehen weiter und kommen irgendwann – anders als in dem Mythos von Sisyphos – besser zum Stehen. Für viele von uns entsteht dann auch so etwas wie ein Spiel im Lebenstanz, wie bei einer Kontaktimprovisation. Wir fallen eleganter und werden mit jedem Aufstehen klüger und gewitzter – wie bei dem Protest gegen Stuttgart 21 und beim Widerstand gegen die Atomkraft gut zu erfahren war. Wenn wir dies gemeinsam tun, wird das „Feld“ für das Neue intelligenter und größer und – last not least – : wir ermutigen uns gegenseitig und verbinden uns von Herz zu Herz, was immer wichtiger werden wird, denn die Krisen der Welt werden für die nächste Zeit nicht weniger werden – im Gegenteil. Sie gehören im Verpuppungsprozess der Menschheit auf ihrem Weg zum Schmetterling als notwendige Entwicklungsstadien mit dazu.
Oft stehen wir wie vor einer Wand, sprich sogenannten „Sachzwängen, die als „Totschlagargumente“ gegen alles Sinnvolle und Bessere in unser visionäres Denken und Fühlen sowie in unsere Projekte eingeschleust werden wie „Trojanische Pferde: Die „alte Welt“ verfügt noch immer zu einem megagroßen Teil über Kapital, Macht, Energie und bestimmt unsere Strukturen und Lebensräume mit Hilfe, eines geltenden Rechts, das vor allem auf die römische Zeit zurückgeht. Auch die Deutungshoheit über unser Leben – sprich die alten, dem Mainstream verpflichteten Medien – ist noch weitgehend in der Hand eines „Ancien Regimes“ vergleichbar mit den alten Mächte kurz vor der Französischen Revolution.
Doch das dann kann sich ganz schnell ändern, wenn der „Wind of Change“ entsprechend bläst und die „kritische Masse“ erreicht ist, die alles Erstarrte in Fluss bringt.
Hieß es noch früher „Alle Wege führen nach Rom“, so darf es heute heißen: „Alle Wege führen aus Rom heraus“.
!988 dachten alle noch: Dies bleibt ja ewig so, die Mauer, diese eisenharte Struktur eines „realen Sozialismus“ im Osten, der schon längst keiner mehr war und schon gar kein humaner … und …Klappe auf, neue Szene, ein Jahr später .. und der ganze Spuk war vorüber. Auf „you tube“ gibt es ein phantastisches Video zu dem Song „Wind of Change“, von den Skorpions, das dieses Phänomen Mut machend beschreibt.
Was heute noch so genannte „Realität“ ist, ist womöglich schon weniger real als die Visionen und Träume es sind, die sich in einem Neuen Morgen realisieren wollen.
Energie scheint dafür da zu sein – in Überfülle – auf dieser unserer Erde, unserem Heimatplaneten – nur ist diese Energie hier nicht mehr im Herzen der Menschen beheimatet und noch zu einem großen Teil vor „die falschen Pferde gespannt“.
Und es scheint so, als wollte all diese geballte Energie aus allen kriegerischen Auseinandersetzungen, all diese destruktive Streu- und Sprengwirkung von Bomben und von Radioaktivität, all der gesammelte Hass und alles Leid, das in der Welt ist, all diese riesigen Spekulationsblasen dieses kuriosen Turbo-Casinokapitalismus sich auflösen und einer neuen, größeren und mächtigeren Energie für das Leben und die Liebe weichen und Raum für Gerechtigkeit, Glück, und ein erfülltes Leben für alle Wesen auf dieser Erde ermöglichen.
Dies wäre wohl, die größte Revolution, die je stattgefunden hat und im Gegensatz zu allen anderen Revolutionen, müsste diese die Neue Herzfrequenz, die Kultur der Liebe, als Bestimmerenergie auf ihre Fahnen geschrieben haben und wir sie in unseren Herzen tragen, um nicht wieder in etwas Altes zurückzufallen.
Bei dieser Großen Vision fällt mit immer ein Bild von Mathias Grünewald vom Isenheimer Altar in Colmar im Elsaß ein, der im frühen 16.Jahrhundert einen leuchtenden Christus mit einer Regenbogen-Aura aus allem Leid auferstehen ließ.
Doch so weit ist es noch nicht und es bedarf noch einiger konkreten Schritte dahin.
Konkrete Utopien und modellhafte Pilotprojekte
„Diejenigen, die es schaffen, mit ihrer ursprünglichen Vision in Berührung zu bleiben, werden unsere Künstler, unsere Vordenker, unsere Lehrer. Diejenigen, die die Vision verlieren, werden zu ihren halbherzigen Anhängern und Kritikern. (…) Aber egal, ob wir es schaffen, so teilen wir doch alle das Verlangen und die damit verbundene Liebe nach einem Leben mit Leidenschaft und Sinn.“ (Arjuna Ardagh, „Die lautlose Revolution“)
Das Neue, die neue Zukunft möchte konkret werden, sinnlich erfahren und erlebt sowie „angefasst“ werden können. Von Ernst Bloch, dem großen Philosophen der Hoffnung, stammt der Begriff „konkrete Utopie“, die meint, Dinge wirklich werden zu lassen, von denen wir immer geglaubt haben, dass sie nicht möglich sind, aber die wir in unserer Vision von einem besseren Leben ersehnen und in unser Leben wünschen.
Es ist vieles schon da, von Visionären in die Tat umgesetzt, wovon wir immer geträumt haben – zwar nicht weltübergreifend, so doch „fraktal“, als kleine ganzheitliche Monaden einer neuen Zeit, eingestreut wie das „Salz der Erde“ in die noch träge in alter Weise organisierte „normale“ Lebenswelt.
Es gibt heute schon „Plusenergiehaussiedlungen“, die auf erneuerbare Weise mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen und auch erste Prototypen von Solarautos und Autos, die mit Wasser fahren. Im Bereich der Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien gibt es für alle Ebenen des neuen Energiemix aus Wind, Wasser, Solar, Wellenkraft und Geothermie schon weit fortentwickelte Lösungen, die in der Lage sind, die alten Dinosauriertechnologien zu ersetzen. Permakultur und ökologische Landwirtschaft und gesunde Ernährweisen sind gut erforscht und in der Praxis erprobt. Es gibt Gemeinschaften, in denen Empathie und gewaltfreie Kommunikation selbstverständlich geworden sind. Männer und Frauen sind dort gleichberechtigt und leben die geschlechterspezifischen Qualitäten ihres Menschsein in vollster Blüte. Neue Heilweisen, natürliche, schamanische, Geistheilweisen, Quantenheilung wurden entwickelt und stehen der Schulmedizin komplementär zur Verfügung. Und auch im Bildungs- und Erziehungsbereich gibt es phänomenale neue Erkenntnisse und Entwicklungen.
Es gibt neue Liebesschulen und tantrische Gemeinschaften, Regiogeldsysteme, Tauschringe und Impulse für ein vollkommen neues equilibristisches Modell für Austausch und gegenseitiger Wertschätzung. Interaktive Netzwerke, Foren, Blogs, Organisationen und Internetfernsehen organisieren und berichten über all die neuen Entwicklungen. Soziale Bewegungen, auch weltweit, wie die NGOs, die Lokalen Agenden 21 nach Rio, der Club of Budapest und viele andere vergleichbare Organisationen helfen, dass vieles davon umgesetzt werden kann.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit vor ca. 30, 40 Jahren, wo das alles noch in den Anfängen war. Es gab da ein paar wenige bekannte Gemeinschaften und Städte der Zukunft, quasi die „Ur-Gesteine“ dieses Neuen, wie Auroville in Indien, die „Stadt der Zukunft“ und Findhorn mit seinen magischen Gärten in Schottland, Esalen, Lindisfarne und die Farm in den USA und noch früher das Monte Veritas Experiment im Tessin. Später kamen dann noch mehr dieser experimentellen Gemeinschaften dazu, wie in Deutschland das ZEGG und in Portugal Tamera, Glarisegg in der Schweiz und auch viele kleinere ökologischen Zentren, Lebensgüter, Lebensoasen und Seminarzentren.
Eingeleitet wurden diese Bewegung durch die sogenannten 68er, die Friedens- und Frauenbewegung, die ökologische Bewegung und neue spirituelle Bewegungen, das so genannte New Age, seit den 70 er Jahren. Und heute habe ich das Gefühl, dass die Veränderungen in Bewusstsein und Lebensstil gesellschaftsübergreifend und flächendeckend, wenigstens in Europa und den USA, geworden sind. Und es ist nicht nur ein Gefühl. Es gibt Untersuchungen, dass die kulturkreative, weltoffen-liberale, multikulturelle Bewegung schon fast die Hälfte der Menschen in den USA und ganz Europa umfasst- allerdings gibt es auch eine Reaktion darauf, die neokonservative, von Kontroll- und Sicherheitsängsten besetzte Gegenbewegung, die das Rad der Geschichte zurückdrehen möchte und die nicht zu unterschätzen ist.
Ein Großteil der Welt „tickt“ heute noch im alten Sinne – seien es die Kapital-Multis mit ihrer globalen, den Status Quo erhaltenden Wachstumsideologie im Welt-Casino-Finanzsystem, die Kriegs-, Kampf- und Machtparteien mit ihren Gewinner und Verlierer- Ideologien , die Verursacher und Ignoranten der Welthunger- und Bevölkerungsproblematik, die heute mit den vorhandenen Mitteln schon lösbar wäre, die „ewigen“ fossilen Energiedinosaurier, die noch nicht begriffen haben, dass ihre evolutionäre Zeit abgelaufen ist, die „religiösen“ Fundamentalisten, die immer noch höhere mit ideologischem Stacheldraht bewehrte Zäune errichten und sich noch nicht dessen gewahr geworden sind, dass Glaube mit Innerlichkeit und Freiheit zu tun hat: Auf den Begriff gebracht: die ewig Gestrigen, die mit Gewalt und Starre an etwas festhalten, was schon längst hätte der Blüte neuen Lebens weichen müssen.
Und dies alles, was „noch im Alten tickt“, das sind nicht nur die Anderen, die Mächtigen und Verursacher der Krise, sondern wir selbst sind es – als Mit-Täter – so lange, wie wir noch an Problemen festhalten und noch nicht selbst zur Lösung geworden sind..
All das Krisenhafte in der Welt und in uns selbst wird uns in diesen chaotischen Wandlungszeiten so lange begleiten, bis wir – als das zarte Grün der Neuen Evolution – mit unserem neuen Sein und mit unseren neuen Projekten so kräftig geworden sind, dass wir allen Stürmen trotzen können.
Ob dies gelingen wird, ist noch offen und es liegt an uns – an uns allen als Einzelne und der Menschheit als Ganzes.
José Arguelles, der erst kürzlich verstorbene Mayaforscher, spricht im Zusammenhang mit dem Datum 2012 und der damit verbundenen Hoffnung auf eine friedliche und nachhaltige planetarische Zukunft der Menschheit auch von der Gefahr eines Niedergangs. Er bezeichnet diese Schattenmöglichkeit als die Telektonon-Apokalypse, die im Falle eines Scheitern des Neuen, der „multidimensionalen 5.Welt“, wie er sie nennt – eine „visionslose und monströse Öde“ zur Folge hätte.
Die neue Genesis – eine neue Oktave der Menschheit
„Die neue Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat“ (Ernst Bloch, das „Prinzip Hoffnung“)
Diese Zitat von Ernst Bloch aus den 50erJahren, hat heute, im Angesicht der aktuellen Bürgerbewegungen, neue Aktualität bekommen und viele neue Einsichten und Bewusstseinsentwicklungen sind seit dieser Zeit dazu gekommen.
Da ist beispielsweise die matriarchale und feministische Forschung, vertreten durch Riane Eisler und Gerda Weiler oder die Tiefenökologie einer Joanna Macy, durch die wir einen neuen Blick – und vor allem ein neues Gefühl – von unserer Innenwelt heraus für die Dinge bekommen haben, was auch meint, dass Inneres und Äußeres, weibliche Qualitäten und männliche, in Einklang und in Balance kommen möchten.
Die ökologische Dimension mit ihren Einsichten in die Grenzen des Wachstums und dem globalen Weltrettungsplan Agenda 21 von Rio in den 90 er Jahren, mit seinen lokalen dezentralen Agenden, kam – unser heutiges Leben prägend – mit dazu, aber auch die Jugend- und Frauenbewegung und die neue Bürgerbewegungen und natürlich auch die so genannten „sexuellen Revolutionen“ und der „tantrische Aufbruch“.
Mit dem neuen spirituellen Bewußtsein, mit Osho, mit dem Buddhismus, dem neuen offenen und aufgeklärten Christentum, dem mystischen Sufitum und der neuheidnischen Göttinnenbewegung und vielen anderen Strömungen mehr wie den neoschamanischen, entstand so etwas wie ein weltökumenisches Religiositätsverständnis, das Toleranz und Weltoffenheit zur Grundlage hat. Als Gegenpol steht dazu der versteinerte Fundamentalismus der großen patriarchalen Weltreligionen und seine zum Teil fanatischen und gewaltsamen Auswüchse.
Was heute neu ist gegenüber damals in den 50 er Jahren:: Eine „grüne Wirtschaft, eine neue Politik und ein höheres Bewusstsein“ arbeiten schon zusammen, wie es Ervin Laszlo, der Gründer des „Club of Budapest“ in seinem Buch „Weltwende 2012“ beschreibt. Diese neue holistische Synergie ist zwar schon im Gange, und man möchte sagen fast unaufhaltsam, wäre nicht auch der Gegenpol noch sehr ausgeprägt, der alles Neue – und mit all seinen Mächten – im Keim ersticken will.
Es scheint, dass ein neues „Feld“ der Hoffnung und der Liebe uns trägt, das ein Weltfiasko nicht zulassen mag und uns ins „Gelingen verliebt“ sein lässt und nicht ins Scheitern, wie es Ernst Bloch einmal formuliert hat: Auf den Wogen dieses Weltgelingens schreitet die neue Welt – die neue Genesis – voran. Es ist eine integrale Welt, wie sie der Schweizer Philosoph Jean Gebser in seinem philosophischen Hauptwerk „Ursprung und Gegenwart“ beschreibt, die alle vorangegangenen Epochen der Menschheit enthält – die Archaik, das magische und mystische Zeitalter, das mentale der Neuzeit und im besten Hegelschen Sinne auf eine neue Ebene „aufhebt“.
Vielleicht ist es so etwas wie der „Heilige Gral“, der uns dadurch beschert wird, „unheiliger“, alltäglicher und selbstverständlicher als wie es uns viele „Gralshüter“ glauben machen wollen. Diese Botschaft ist ja auch in dem Wort „Inte-gral“ enthalten.
José Arguelles, von dem oben schon die Rede war, beschreibt diesen Qualitätssprung in seinem Buch „Der Mayafaktor“ als Sprung in eine neue Oktave der Menschheit. Wie das aussehen könnte, hat Daniel Pinchbeck in seinem Buch und seiner CD „2012- Time for a change“ sehr anschaulich und bildhaft gemacht – mit vielen Beispielen und Modellprojekten von Pionieren der Zukunft – wenigstens für die Anfänge dieses Prozesses. Es ist so eine Art Appetizer auf gelungene und bessere Zukünfte, ein von Kreativität und Humor erfüllter Vorgeschmack – und dieses Mediaprojekt macht Lust auf das, was noch in diesem offenen Zukunftsfeld auf uns zu wartet.
Let`s talk about a new World – Der kulturkreative Aufbruch
Let`s talk about a new world. Wir dürfen wieder leichter mit allem werden, auch wenn es manchmal nicht so leicht fällt, bei all dem Schweren, was oft ist. Und dieses »Let`s talk about: a New World« darf genauso etwas Prickelndes haben, wie das »Let`s talk about Sex« von Salt’n Pepper aus den 90er Jahren – vorausgesetzt wir gehen verantwortlich und reif geworden damit um.
Der Humor unterstützt uns dabei. Als Beispiel dafür stehen Tausende von Frauen, die auf dem so genannten „Slut Walk“, dem weltweiten „Marsch der Schlampen“ gegen sexuelle Gewalt und für das Recht, sich so zu kleiden, wie sie es wollen, auf außergewöhnlich phantasievolle und sinnliche Weise demonstrieren.
Anlass dazu war ein Polizist in Toronto, dem zum Thema sexuelle Gewalt nicht Besseres einfiel, als dass sich Frauen nicht „wie Schlampen“ anziehen sollten. Er ahnte damals noch nicht, dass er auf diese Weise unfreiwillig den Grundstein für diesen „Slutwalk“ – diese Art „paradoxer öffentlicher Intervention“ – gelegt hatte.
Diese Frauen verwandelten etwas, was gegen sie gerichtet war, zu einer kreativen transformierenden Kraft – in Sinne von: „Segeln gegen den Wind“ oder auch „Aikido der Politik.“
Dieses neue kreative Moment kennzeichnet viele gegenwärtige Aufbruchsbewegungen, wie auch z.B. der Protest gegen „Stuttgart 21 oder die Bewegung gegen die Atomkraft: Es ist nicht mehr nur der Protest gegen etwas, was gegen das Leben gerichtet ist, sondern eine neue hoffnungsvolle und von Humor getragene kreative Lebenskultur ist aus diesem Protest erwachsen.
Als Schlusszitat in seinem Buch „Zukunft entsteht aus Krise“ steht bei Geseko von Lüpke
Folgendes Sprichwort aus dem alten China, das uns als Weisheitsspruch durch die Krisen der nächsten Jahre leuchten möchte:
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern und die anderen Windmühlen“
Diese Art von Transformation verlangt von uns eine klare Entscheidung. Wollen wir uns wirklich wandeln oder am Alten festhalten? Entscheiden wir uns für den Wandel, ist als Möglichkeit – nicht nur am Horizont, sondern im Hier und Jetzt – Gelingen angesagt und Gelingen heißt, dass der alte Traum vom Paradies wieder in unser Leben eintreten darf – ganz in dem Sinne wie es Ernst Bloch, der Philosoph der Hoffnung, in seiner auf das Diesseits gerichteten Eschatologie beschreibt: Dieses Paradies steht nicht am Anfang unseres Menschseins, sondern möchte am Ende unserer Genesis aufscheinen und zwar als eines, das für uns Himmel und Erde neu verbindet.
Diese Neue Welt wird unser neuer kulturkreativer All-tag sein, nicht in irgendeinem Jenseits, sondern hier auf dieser Erde und wir werden als Neue Adams und Neue Evas, erwachsen geworden, von den Früchten dieses Neuen Zeitalters kosten und das Göttliche in uns und in allem spüren – oder wir werden nicht mehr sein.
„Wir sind zu Hause. Wir sind in Sicherheit. Langsam werden die erstickenden Ängste der alten Ordnung von uns abfallen, und unsere Seelen werden in dem neuen Gleichgewicht zu sich selbst kommen.
Das ist die Zukunft, die wir schon heute schaffen.”
Charlene Spretnak
Gerd Soballa, Architekt, Zukunftsgestalter und holistischer Coach – auch erfahren in Tantra, und Schamanismus – wohnt in Freiburg und auf La Palma. Er war 2003 teilnehmender Gast der „Reunion of Indigenous Priests and Elders of America“ in Yucatan Mexico und war Mitorganisator der Reunion 2004 mit MayapriesterInnen in Freiburg.
Er be-lebt gemeinsam mit seiner Partnerin Iseris Reichl das Zentrum für Schöpferische Pausen auf La Palma / Haus am Vulkan und das ganzheitlich orientierte Zukunfts-Projekt “Encuentro 21″. www.herzvision.de, [email protected]
„Das englische Wort “courage“ für Mut ist sehr aufschlussreich. Es stammt von der lateinischen Wurzel „cor“ ab, die „Herz“ bedeutet. Mutig sein bedeutet also, vom Herzen her zu leben.“ (Osho aus „Mut – lebe wild und gefährlich“)
Wie ein Kind, das Laufen lernt, fallen wir immer wieder hin, fassen uns ein Herz, stehen wieder auf, fallen wieder hin., stehen wieder auf. Manche bleiben liegen, andere hingegen gehen weiter und kommen irgendwann – anders als in dem Mythos von Sisyphos – besser zum Stehen. Für viele von uns entsteht dann auch so etwas wie ein Spiel im Lebenstanz, wie bei einer Kontaktimprovisation. Wir fallen eleganter und werden mit jedem Aufstehen klüger und gewitzter – wie bei dem Protest gegen Stuttgart 21 und beim Widerstand gegen die Atomkraft gut zu erfahren war. Wenn wir dies gemeinsam tun, wird das „Feld“ für das Neue intelligenter und größer und – last not least – : wir ermutigen uns gegenseitig und verbinden uns von Herz zu Herz, was immer wichtiger werden wird, denn die Krisen der Welt werden für die nächste Zeit nicht weniger werden – im Gegenteil. Sie gehören im Verpuppungsprozess der Menschheit auf ihrem Weg zum Schmetterling als notwendige Entwicklungsstadien mit dazu.
Oft stehen wir wie vor einer Wand, sprich sogenannten „Sachzwängen, die als „Totschlagargumente“ gegen alles Sinnvolle und Bessere in unser visionäres Denken und Fühlen sowie in unsere Projekte eingeschleust werden wie „Trojanische Pferde: Die „alte Welt“ verfügt noch immer zu einem megagroßen Teil über Kapital, Macht, Energie und bestimmt unsere Strukturen und Lebensräume mit Hilfe, eines geltenden Rechts, das vor allem auf die römische Zeit zurückgeht. Auch die Deutungshoheit über unser Leben – sprich die alten, dem Mainstream verpflichteten Medien – ist noch weitgehend in der Hand eines „Ancien Regimes“ vergleichbar mit den alten Mächte kurz vor der Französischen Revolution.
Doch das dann kann sich ganz schnell ändern, wenn der „Wind of Change“ entsprechend bläst und die „kritische Masse“ erreicht ist, die alles Erstarrte in Fluss bringt.
Hieß es noch früher „Alle Wege führen nach Rom“, so darf es heute heißen: „Alle Wege führen aus Rom heraus“.
!988 dachten alle noch: Dies bleibt ja ewig so, die Mauer, diese eisenharte Struktur eines „realen Sozialismus“ im Osten, der schon längst keiner mehr war und schon gar kein humaner … und …Klappe auf, neue Szene, ein Jahr später .. und der ganze Spuk war vorüber. Auf „you tube“ gibt es ein phantastisches Video zu dem Song „Wind of Change“, von den Skorpions, das dieses Phänomen Mut machend beschreibt.
Was heute noch so genannte „Realität“ ist, ist womöglich schon weniger real als die Visionen und Träume es sind, die sich in einem Neuen Morgen realisieren wollen.
Energie scheint dafür da zu sein – in Überfülle – auf dieser unserer Erde, unserem Heimatplaneten – nur ist diese Energie hier nicht mehr im Herzen der Menschen beheimatet und noch zu einem großen Teil vor „die falschen Pferde gespannt“.
Und es scheint so, als wollte all diese geballte Energie aus allen kriegerischen Auseinandersetzungen, all diese destruktive Streu- und Sprengwirkung von Bomben und von Radioaktivität, all der gesammelte Hass und alles Leid, das in der Welt ist, all diese riesigen Spekulationsblasen dieses kuriosen Turbo-Casinokapitalismus sich auflösen und einer neuen, größeren und mächtigeren Energie für das Leben und die Liebe weichen und Raum für Gerechtigkeit, Glück, und ein erfülltes Leben für alle Wesen auf dieser Erde ermöglichen.
Dies wäre wohl, die größte Revolution, die je stattgefunden hat und im Gegensatz zu allen anderen Revolutionen, müsste diese die Neue Herzfrequenz, die Kultur der Liebe, als Bestimmerenergie auf ihre Fahnen geschrieben haben und wir sie in unseren Herzen tragen, um nicht wieder in etwas Altes zurückzufallen.
Bei dieser Großen Vision fällt mit immer ein Bild von Mathias Grünewald vom Isenheimer Altar in Colmar im Elsaß ein, der im frühen 16.Jahrhundert einen leuchtenden Christus mit einer Regenbogen-Aura aus allem Leid auferstehen ließ.
Doch so weit ist es noch nicht und es bedarf noch einiger konkreten Schritte dahin.
Konkrete Utopien und modellhafte Pilotprojekte
„Diejenigen, die es schaffen, mit ihrer ursprünglichen Vision in Berührung zu bleiben, werden unsere Künstler, unsere Vordenker, unsere Lehrer. Diejenigen, die die Vision verlieren, werden zu ihren halbherzigen Anhängern und Kritikern. (…) Aber egal, ob wir es schaffen, so teilen wir doch alle das Verlangen und die damit verbundene Liebe nach einem Leben mit Leidenschaft und Sinn.“ (Arjuna Ardagh, „Die lautlose Revolution“)
Das Neue, die neue Zukunft möchte konkret werden, sinnlich erfahren und erlebt sowie „angefasst“ werden können. Von Ernst Bloch, dem großen Philosophen der Hoffnung, stammt der Begriff „konkrete Utopie“, die meint, Dinge wirklich werden zu lassen, von denen wir immer geglaubt haben, dass sie nicht möglich sind, aber die wir in unserer Vision von einem besseren Leben ersehnen und in unser Leben wünschen.
Es ist vieles schon da, von Visionären in die Tat umgesetzt, wovon wir immer geträumt haben – zwar nicht weltübergreifend, so doch „fraktal“, als kleine ganzheitliche Monaden einer neuen Zeit, eingestreut wie das „Salz der Erde“ in die noch träge in alter Weise organisierte „normale“ Lebenswelt.
Es gibt heute schon „Plusenergiehaussiedlungen“, die auf erneuerbare Weise mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen und auch erste Prototypen von Solarautos und Autos, die mit Wasser fahren. Im Bereich der Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien gibt es für alle Ebenen des neuen Energiemix aus Wind, Wasser, Solar, Wellenkraft und Geothermie schon weit fortentwickelte Lösungen, die in der Lage sind, die alten Dinosauriertechnologien zu ersetzen. Permakultur und ökologische Landwirtschaft und gesunde Ernährweisen sind gut erforscht und in der Praxis erprobt. Es gibt Gemeinschaften, in denen Empathie und gewaltfreie Kommunikation selbstverständlich geworden sind. Männer und Frauen sind dort gleichberechtigt und leben die geschlechterspezifischen Qualitäten ihres Menschsein in vollster Blüte. Neue Heilweisen, natürliche, schamanische, Geistheilweisen, Quantenheilung wurden entwickelt und stehen der Schulmedizin komplementär zur Verfügung. Und auch im Bildungs- und Erziehungsbereich gibt es phänomenale neue Erkenntnisse und Entwicklungen.
Es gibt neue Liebesschulen und tantrische Gemeinschaften, Regiogeldsysteme, Tauschringe und Impulse für ein vollkommen neues equilibristisches Modell für Austausch und gegenseitiger Wertschätzung. Interaktive Netzwerke, Foren, Blogs, Organisationen und Internetfernsehen organisieren und berichten über all die neuen Entwicklungen. Soziale Bewegungen, auch weltweit, wie die NGOs, die Lokalen Agenden 21 nach Rio, der Club of Budapest und viele andere vergleichbare Organisationen helfen, dass vieles davon umgesetzt werden kann.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit vor ca. 30, 40 Jahren, wo das alles noch in den Anfängen war. Es gab da ein paar wenige bekannte Gemeinschaften und Städte der Zukunft, quasi die „Ur-Gesteine“ dieses Neuen, wie Auroville in Indien, die „Stadt der Zukunft“ und Findhorn mit seinen magischen Gärten in Schottland, Esalen, Lindisfarne und die Farm in den USA und noch früher das Monte Veritas Experiment im Tessin. Später kamen dann noch mehr dieser experimentellen Gemeinschaften dazu, wie in Deutschland das ZEGG und in Portugal Tamera, Glarisegg in der Schweiz und auch viele kleinere ökologischen Zentren, Lebensgüter, Lebensoasen und Seminarzentren.
Eingeleitet wurden diese Bewegung durch die sogenannten 68er, die Friedens- und Frauenbewegung, die ökologische Bewegung und neue spirituelle Bewegungen, das so genannte New Age, seit den 70 er Jahren. Und heute habe ich das Gefühl, dass die Veränderungen in Bewusstsein und Lebensstil gesellschaftsübergreifend und flächendeckend, wenigstens in Europa und den USA, geworden sind. Und es ist nicht nur ein Gefühl. Es gibt Untersuchungen, dass die kulturkreative, weltoffen-liberale, multikulturelle Bewegung schon fast die Hälfte der Menschen in den USA und ganz Europa umfasst- allerdings gibt es auch eine Reaktion darauf, die neokonservative, von Kontroll- und Sicherheitsängsten besetzte Gegenbewegung, die das Rad der Geschichte zurückdrehen möchte und die nicht zu unterschätzen ist.
Ein Großteil der Welt „tickt“ heute noch im alten Sinne – seien es die Kapital-Multis mit ihrer globalen, den Status Quo erhaltenden Wachstumsideologie im Welt-Casino-Finanzsystem, die Kriegs-, Kampf- und Machtparteien mit ihren Gewinner und Verlierer- Ideologien , die Verursacher und Ignoranten der Welthunger- und Bevölkerungsproblematik, die heute mit den vorhandenen Mitteln schon lösbar wäre, die „ewigen“ fossilen Energiedinosaurier, die noch nicht begriffen haben, dass ihre evolutionäre Zeit abgelaufen ist, die „religiösen“ Fundamentalisten, die immer noch höhere mit ideologischem Stacheldraht bewehrte Zäune errichten und sich noch nicht dessen gewahr geworden sind, dass Glaube mit Innerlichkeit und Freiheit zu tun hat: Auf den Begriff gebracht: die ewig Gestrigen, die mit Gewalt und Starre an etwas festhalten, was schon längst hätte der Blüte neuen Lebens weichen müssen.
Und dies alles, was „noch im Alten tickt“, das sind nicht nur die Anderen, die Mächtigen und Verursacher der Krise, sondern wir selbst sind es – als Mit-Täter – so lange, wie wir noch an Problemen festhalten und noch nicht selbst zur Lösung geworden sind..
All das Krisenhafte in der Welt und in uns selbst wird uns in diesen chaotischen Wandlungszeiten so lange begleiten, bis wir – als das zarte Grün der Neuen Evolution – mit unserem neuen Sein und mit unseren neuen Projekten so kräftig geworden sind, dass wir allen Stürmen trotzen können.
Ob dies gelingen wird, ist noch offen und es liegt an uns – an uns allen als Einzelne und der Menschheit als Ganzes.
José Arguelles, der erst kürzlich verstorbene Mayaforscher, spricht im Zusammenhang mit dem Datum 2012 und der damit verbundenen Hoffnung auf eine friedliche und nachhaltige planetarische Zukunft der Menschheit auch von der Gefahr eines Niedergangs. Er bezeichnet diese Schattenmöglichkeit als die Telektonon-Apokalypse, die im Falle eines Scheitern des Neuen, der „multidimensionalen 5.Welt“, wie er sie nennt – eine „visionslose und monströse Öde“ zur Folge hätte.
Die neue Genesis – eine neue Oktave der Menschheit
„Die neue Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat“ (Ernst Bloch, das „Prinzip Hoffnung“)
Diese Zitat von Ernst Bloch aus den 50erJahren, hat heute, im Angesicht der aktuellen Bürgerbewegungen, neue Aktualität bekommen und viele neue Einsichten und Bewusstseinsentwicklungen sind seit dieser Zeit dazu gekommen.
Da ist beispielsweise die matriarchale und feministische Forschung, vertreten durch Riane Eisler und Gerda Weiler oder die Tiefenökologie einer Joanna Macy, durch die wir einen neuen Blick – und vor allem ein neues Gefühl – von unserer Innenwelt heraus für die Dinge bekommen haben, was auch meint, dass Inneres und Äußeres, weibliche Qualitäten und männliche, in Einklang und in Balance kommen möchten.
Die ökologische Dimension mit ihren Einsichten in die Grenzen des Wachstums und dem globalen Weltrettungsplan Agenda 21 von Rio in den 90 er Jahren, mit seinen lokalen dezentralen Agenden, kam – unser heutiges Leben prägend – mit dazu, aber auch die Jugend- und Frauenbewegung und die neue Bürgerbewegungen und natürlich auch die so genannten „sexuellen Revolutionen“ und der „tantrische Aufbruch“.
Mit dem neuen spirituellen Bewußtsein, mit Osho, mit dem Buddhismus, dem neuen offenen und aufgeklärten Christentum, dem mystischen Sufitum und der neuheidnischen Göttinnenbewegung und vielen anderen Strömungen mehr wie den neoschamanischen, entstand so etwas wie ein weltökumenisches Religiositätsverständnis, das Toleranz und Weltoffenheit zur Grundlage hat. Als Gegenpol steht dazu der versteinerte Fundamentalismus der großen patriarchalen Weltreligionen und seine zum Teil fanatischen und gewaltsamen Auswüchse.
Was heute neu ist gegenüber damals in den 50 er Jahren:: Eine „grüne Wirtschaft, eine neue Politik und ein höheres Bewusstsein“ arbeiten schon zusammen, wie es Ervin Laszlo, der Gründer des „Club of Budapest“ in seinem Buch „Weltwende 2012“ beschreibt. Diese neue holistische Synergie ist zwar schon im Gange, und man möchte sagen fast unaufhaltsam, wäre nicht auch der Gegenpol noch sehr ausgeprägt, der alles Neue – und mit all seinen Mächten – im Keim ersticken will.
Es scheint, dass ein neues „Feld“ der Hoffnung und der Liebe uns trägt, das ein Weltfiasko nicht zulassen mag und uns ins „Gelingen verliebt“ sein lässt und nicht ins Scheitern, wie es Ernst Bloch einmal formuliert hat: Auf den Wogen dieses Weltgelingens schreitet die neue Welt – die neue Genesis – voran. Es ist eine integrale Welt, wie sie der Schweizer Philosoph Jean Gebser in seinem philosophischen Hauptwerk „Ursprung und Gegenwart“ beschreibt, die alle vorangegangenen Epochen der Menschheit enthält – die Archaik, das magische und mystische Zeitalter, das mentale der Neuzeit und im besten Hegelschen Sinne auf eine neue Ebene „aufhebt“.
Vielleicht ist es so etwas wie der „Heilige Gral“, der uns dadurch beschert wird, „unheiliger“, alltäglicher und selbstverständlicher als wie es uns viele „Gralshüter“ glauben machen wollen. Diese Botschaft ist ja auch in dem Wort „Inte-gral“ enthalten.
José Arguelles, von dem oben schon die Rede war, beschreibt diesen Qualitätssprung in seinem Buch „Der Mayafaktor“ als Sprung in eine neue Oktave der Menschheit. Wie das aussehen könnte, hat Daniel Pinchbeck in seinem Buch und seiner CD „2012- Time for a change“ sehr anschaulich und bildhaft gemacht – mit vielen Beispielen und Modellprojekten von Pionieren der Zukunft – wenigstens für die Anfänge dieses Prozesses. Es ist so eine Art Appetizer auf gelungene und bessere Zukünfte, ein von Kreativität und Humor erfüllter Vorgeschmack – und dieses Mediaprojekt macht Lust auf das, was noch in diesem offenen Zukunftsfeld auf uns zu wartet.
Let`s talk about a new World – Der kulturkreative Aufbruch
Let`s talk about a new world. Wir dürfen wieder leichter mit allem werden, auch wenn es manchmal nicht so leicht fällt, bei all dem Schweren, was oft ist. Und dieses »Let`s talk about: a New World« darf genauso etwas Prickelndes haben, wie das »Let`s talk about Sex« von Salt’n Pepper aus den 90er Jahren – vorausgesetzt wir gehen verantwortlich und reif geworden damit um.
Der Humor unterstützt uns dabei. Als Beispiel dafür stehen Tausende von Frauen, die auf dem so genannten „Slut Walk“, dem weltweiten „Marsch der Schlampen“ gegen sexuelle Gewalt und für das Recht, sich so zu kleiden, wie sie es wollen, auf außergewöhnlich phantasievolle und sinnliche Weise demonstrieren.
Anlass dazu war ein Polizist in Toronto, dem zum Thema sexuelle Gewalt nicht Besseres einfiel, als dass sich Frauen nicht „wie Schlampen“ anziehen sollten. Er ahnte damals noch nicht, dass er auf diese Weise unfreiwillig den Grundstein für diesen „Slutwalk“ – diese Art „paradoxer öffentlicher Intervention“ – gelegt hatte.
Diese Frauen verwandelten etwas, was gegen sie gerichtet war, zu einer kreativen transformierenden Kraft – in Sinne von: „Segeln gegen den Wind“ oder auch „Aikido der Politik.“
Dieses neue kreative Moment kennzeichnet viele gegenwärtige Aufbruchsbewegungen, wie auch z.B. der Protest gegen „Stuttgart 21 oder die Bewegung gegen die Atomkraft: Es ist nicht mehr nur der Protest gegen etwas, was gegen das Leben gerichtet ist, sondern eine neue hoffnungsvolle und von Humor getragene kreative Lebenskultur ist aus diesem Protest erwachsen.
Als Schlusszitat in seinem Buch „Zukunft entsteht aus Krise“ steht bei Geseko von Lüpke
Folgendes Sprichwort aus dem alten China, das uns als Weisheitsspruch durch die Krisen der nächsten Jahre leuchten möchte:
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern und die anderen Windmühlen“
Diese Art von Transformation verlangt von uns eine klare Entscheidung. Wollen wir uns wirklich wandeln oder am Alten festhalten? Entscheiden wir uns für den Wandel, ist als Möglichkeit – nicht nur am Horizont, sondern im Hier und Jetzt – Gelingen angesagt und Gelingen heißt, dass der alte Traum vom Paradies wieder in unser Leben eintreten darf – ganz in dem Sinne wie es Ernst Bloch, der Philosoph der Hoffnung, in seiner auf das Diesseits gerichteten Eschatologie beschreibt: Dieses Paradies steht nicht am Anfang unseres Menschseins, sondern möchte am Ende unserer Genesis aufscheinen und zwar als eines, das für uns Himmel und Erde neu verbindet.
Diese Neue Welt wird unser neuer kulturkreativer All-tag sein, nicht in irgendeinem Jenseits, sondern hier auf dieser Erde und wir werden als Neue Adams und Neue Evas, erwachsen geworden, von den Früchten dieses Neuen Zeitalters kosten und das Göttliche in uns und in allem spüren – oder wir werden nicht mehr sein.
„Wir sind zu Hause. Wir sind in Sicherheit. Langsam werden die erstickenden Ängste der alten Ordnung von uns abfallen, und unsere Seelen werden in dem neuen Gleichgewicht zu sich selbst kommen.
Das ist die Zukunft, die wir schon heute schaffen.”
Charlene Spretnak
Gerd Soballa, Architekt, Zukunftsgestalter und holistischer Coach – auch erfahren in Tantra, und Schamanismus – wohnt in Freiburg und auf La Palma. Er war 2003 teilnehmender Gast der „Reunion of Indigenous Priests and Elders of America“ in Yucatan Mexico und war Mitorganisator der Reunion 2004 mit MayapriesterInnen in Freiburg.
Er be-lebt gemeinsam mit seiner Partnerin Iseris Reichl das Zentrum für Schöpferische Pausen auf La Palma / Haus am Vulkan und das ganzheitlich orientierte Zukunfts-Projekt “Encuentro 21″. www.herzvision.de, [email protected]
08. September 2011
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