Dave DeCamp von Antiwar berichtet:
«Der Befehlshaber der US-Atomstreitkräfte hat letzte Woche auf einer Marinekonferenz eine unheilvolle Warnung ausgesprochen, indem er den Krieg in der Ukraine als «Aufwärmübung» («warm-up») für den «grossen» Konflikt bezeichnete, der noch kommen wird.
‹Diese Ukraine-Krise, in der wir uns gerade befinden, ist nur das Aufwärmen›, sagte Navy Adm. Charles Richard, der Befehlshaber des US Strategic Command. ‹Die grosse Krise wird kommen. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis wir auf eine Art und Weise getestet werden, wie wir es [seit] langer Zeit nicht mehr erlebt haben.›»
Richards Warnung erfolgte kurz nach Veröffentlichung der «Nuclear Posture Review» (NPR), die den Ersteinsatz von Atomwaffen zur neuen US-Doktrinerklärt. In der Review heisst es, der Zweck des US-Atomwaffenarsenals bestehe darin, «strategische Angriffe abzuschrecken, Verbündete und Partner zu sichern und US-Ziele zu erreichen, wenn die Abschreckung versagt».
Die Beschreibung eines Weltkriegs im Atomzeitalter wird immer häufiger als etwas beschrieben, das dem US-Imperium zustossen würde, und nicht als direktes Ergebnis konkreter Entscheidungen des Imperiums.
Dieses Narrativ zum Militarismus des US-Imperiums ist nicht neu. Bereits 2017 dokumentierte Adam Johnson von Fair.org die Art und Weise, wie westliche Medien die Vereinigten Staaten immer wieder als in Kriege «stolpernd» und in militärische Interventionen «hineingesogen» beschreiben, wie ein betrügender Ehepartner, der schlechte Ausreden erfindet, nachdem er erwischt wurde.
Dieses Framing befriedigt einerseits die nationalistische Vorstellung der Rechten, dass Amerika nur in den Krieg zieht, weil es durch Kräfte ausserhalb seiner eigenen Kontrolle dazu gezwungen wird; der widerwillige Krieger, der sanfte Riese, der nur angreift, wenn er dazu provoziert wird. Aber es spielt auch der linken Vorstellung in die Hände, dass das US-Militär in Wirklichkeit inkompetent und schwachsinnig ist und generell schlecht im Führen von Kriegen ist.
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