Der Sprecher des Aussenministeriums, Ned Price, bezeichnete den detaillierten Bericht vom Februar als «falsch» und bezeichnete alle, die dieser Version der Ereignisse Glauben schenken, als «naiv» und «leichtgläubig».
Hersh, der bekanntlich das Massaker der US-Streitkräfte an vietnamesischen Zivilisten in My Lai und die Folterung von Gefangenen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib aufgedeckt hat, kritisierte am Mittwoch energisch die amerikanische Presse dafür, dass sie die Berichte über die Verantwortung des Weissen Hauses am Angriff auf die Pipelines im September in ihrer geopolitischen Brisanz ignoriert hätten.
«Die Pressesprecher des Weissen Hauses und der CIA haben konsequent geleugnet, dass Amerika für die Explosion der Pipelines verantwortlich war, und diese pro forma Dementis waren mehr als genug für das Pressekorps des Weissen Hauses», schrieb Hersh auf seinem Substack.
«Es gibt keinen Hinweis darauf, dass irgendein Reporter den Pressesprecher des Weissen Hauses gefragt hat, ob Biden das getan hat, was jeder ernstzunehmende Regierungschef tun würde: den amerikanischen Geheimdienst formell 'beauftragen', eine gründliche Untersuchung mit allen seinen Mitteln durchzuführen und herauszufinden, wer die Tat in der Ostsee begangen hat», so der Journalist weiter. «Laut einer Quelle innerhalb der Geheimdienstgemeinschaft hat der Präsident dies nicht getan und wird es auch nicht tun. Warum nicht? Weil er die Antwort kennt.»
Beamte aus Norwegen, Deutschland und Schweden erklärten letzten Monat gegenüber den Vereinten Nationen, dass sie immer noch die Explosionen untersuchen, die die Nord Stream-Pipelines schwer beschädigten und einen ökologischen Alptraum auslösten. Die Spekulationen gehen weiter, wobei sowohl offizielle als auch inoffizielle Untersuchungen versuchen, den Täter zu ermitteln.
Die Nord Stream 2-Pipeline - gegen die sich Biden lautstark aussprach - wurde nie in Betrieb genommen, da die deutsche Regierung sie kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 auf Eis legte.