Künstler fordern: Lasst Pink Floyds Roger Waters in Frankfurt, Deutschland, auftreten

Künstler, Musiker, Schriftsteller und andere Personen des öffentlichen Lebens und Organisationen sind zutiefst beunruhigt über die jüngsten Bemühungen deutscher Behörden, den Musiker Roger Waters zu diskreditieren und zum Schweigen zu bringen.
Veröffentlicht: 26. Mar 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 26. Mar 2023

Aus dem Offenen Brief, der von über 1000 Menschen unterschrieben wurden, u.a. von Brian Eno, Peter Gabriel, Noam Chomsky, Susan Sarandon, Eric Clapton, Gabor Maté:

Am 24. Februar 2023 kündigten der Frankfurter Stadtrat und die hessische Landesregierung die Absage eines Konzerts an, das Waters am 28. Mai in der Festhalle geben wollte. Die Absage des Konzerts sei «ein klares Signal gegen Antisemitismus», so der Frankfurter Magistrat, der den Musiker als «einen der am weitesten verbreiteten Antisemiten der Welt» bezeichnet.  Als Beweis führt der Rat an, dass Waters «wiederholt zu einem kulturellen Boykott Israels aufgerufen und Vergleiche mit dem Apartheid-Regime in Südafrika gezogen hat und Druck auf Künstler ausgeübt hat, Veranstaltungen in Israel abzusagen».

Ausser diesen beiden Behauptungen gibt es keine weiteren Beweise: dass Waters die von den Palästinensern geführte Kampagne zum Kulturboykott Israels unterstützt hat und dass er die heutige israelische Regierung mit dem Apartheidregime in Südafrika verglichen hat.

Keine dieser Behauptungen ist auf Waters beschränkt oder liegt ausserhalb der Grenzen der öffentlichen Meinung. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch, Israels B’Tselem, Organisationen der Vereinten Nationen und südafrikanische Behörden haben Israel als Apartheidstaat bezeichnet, und daher haben viele dieser Organisationen und Personen den Vergleich zwischen Israel und dem Südafrika der Apartheid-Ära gezogen.

In jüngster Zeit sind Zehntausende israelische Bürger auf die Strasse gegangen, um gegen die gewaltsame Behandlung der Palästinenser durch ihre Regierung und gegen weitreichende antidemokratische Gesetzesänderungen zu protestieren.

Waters‘ Kritik an Israels Behandlung der Palästinenser ist Teil seines langjährigen Engagements für die Menschenrechte in aller Welt. Waters ist der Ansicht, «dass alle unsere Brüder und Schwestern überall auf der Welt unabhängig von ihrer Hautfarbe oder der Tiefe ihrer Taschen die gleichen Menschenrechte vor dem Gesetz verdienen». In Bezug auf Israel und Palästina sagt er: «Mein Programm ist einfach: Es ist die Umsetzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 für alle unsere Brüder und Schwestern zwischen dem Jordan und dem Meer. Antisemitismus ist abscheulich und rassistisch, und ich verurteile ihn, ebenso wie alle Formen des Rassismus, vorbehaltlos.»

Die Petition wurde gestartet von Katie Halper.