Gift aus Genmais in Gewässern
NABU-Tagung alarmiert Naturschützer und Behörden
Das Insektengift Bt-Toxin aus gentechnisch verändertem Mais gelangt einerseits über Pollen bei der Maisblüte und andererseits nach der Ernte durch Maisstreu in Bäche, Flüsse und Seen. Dieses heiß diskutierte Forschungsergebnis haben US-amerikanische Wissenschaftlerinnen nun im Rahmen einer NABU-Tagung erstmals der deutschen Öffentlichkeit vorgestellt. "Gewässer liegen oft direkt in der Agrarlandschaft. In Brandenburg finden wir zudem Wasserstellen mitten im Maisfeld. Gerade wasserreiche Bundesländer wie Brandenburg interessiert zu Recht, wie groß das Risiko einer Gefährdung durch Bt-Maisanbau ist", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Bislang wurde das Thema Gewässer in der biologischen Sicherheitsforschung ausgeklammert. Das müssen die Verantwortlichen nun dringend korrigieren", forderte Tschimpke.
Emma Rosi-Marshall vom Institut für Ökosysteme in Millbrook und Jennifer Tank von der Universität Notre Dame in Indiana sind bislang weltweit die einzigen, die zum Thema Eintrag von Bt-Toxin in Gewässer geforscht haben. Ihre Untersuchungen bezogen sich auf zwölf typische Gewässerströme im Mittleren Westen der USA. Dabei fanden sie unter anderem heraus, dass Köcherfliegenlarven durch das Bt-Toxin geschädigt wurden. Auch in Deutschland soll nun untersucht werden, wie viel Pollen im Sommer und Maisstreu bei der Ernte im Herbst in die Gewässer gelangen kann. Dieses Forschungsprojekt stellten das Bundesamt für Naturschutz und das Land Brandenburg auf der NABU-Tagung nun erstmals öffentlich vor. Welche Rolle der Toxineintrag für das Ökosystem spielen kann, wird weiter diskutiert, mangels Forschung ist die Datengrundlage dafür jedoch noch dünn.
Europäische wie US-amerikanische Behörden haben offenen Fragen des Natur- und Verbraucherschutzes zu Gefahren von gentechnisch verändertem Mais bislang beharrlich ignoriert, selbst nach alarmierenden Untersuchungen wie jenen von Rosi-Marshall und Tank. "Dieses Verhalten ist unverantwortlich und skandalös", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober. "Statt Produktforschung für die Industrie zu betreiben, um den Gentransfer zu optimieren, sollte die Biosicherheitsforschung endlich Praxisforschung betreiben, um die Natur und die Verbraucher zu schützen", so Ober weiter.
www.nabu.de
Emma Rosi-Marshall vom Institut für Ökosysteme in Millbrook und Jennifer Tank von der Universität Notre Dame in Indiana sind bislang weltweit die einzigen, die zum Thema Eintrag von Bt-Toxin in Gewässer geforscht haben. Ihre Untersuchungen bezogen sich auf zwölf typische Gewässerströme im Mittleren Westen der USA. Dabei fanden sie unter anderem heraus, dass Köcherfliegenlarven durch das Bt-Toxin geschädigt wurden. Auch in Deutschland soll nun untersucht werden, wie viel Pollen im Sommer und Maisstreu bei der Ernte im Herbst in die Gewässer gelangen kann. Dieses Forschungsprojekt stellten das Bundesamt für Naturschutz und das Land Brandenburg auf der NABU-Tagung nun erstmals öffentlich vor. Welche Rolle der Toxineintrag für das Ökosystem spielen kann, wird weiter diskutiert, mangels Forschung ist die Datengrundlage dafür jedoch noch dünn.
Europäische wie US-amerikanische Behörden haben offenen Fragen des Natur- und Verbraucherschutzes zu Gefahren von gentechnisch verändertem Mais bislang beharrlich ignoriert, selbst nach alarmierenden Untersuchungen wie jenen von Rosi-Marshall und Tank. "Dieses Verhalten ist unverantwortlich und skandalös", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober. "Statt Produktforschung für die Industrie zu betreiben, um den Gentransfer zu optimieren, sollte die Biosicherheitsforschung endlich Praxisforschung betreiben, um die Natur und die Verbraucher zu schützen", so Ober weiter.
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22. Dezember 2009
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