Die UNO will den EU-Ansatz zur Online-Zensur weltweit umsetzen

Begründet wird das Vorhaben mit der Behauptung, 75 Prozent der UN-Peacekeepers seien durch Desinformation in ihrer Sicherheit beeinträchtigt, schreibt Norbert Häring
Veröffentlicht: 15. Jun 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 15. Jun 2023

UNO-Generalsekretär António Guterres hat ein Programm vorgestellt, mit dem die Weltorganisation dafür sorgen will, dass Inhalte aus den Online-Plattformen und -Medien verschwinden, die den „empirisch gestützten Konsens über Fakten, Wissenschaft und Wissen“ stören. Denn deren Fähigkeit, „mit Desinformation wissenschaftlich etablierte Fakten zu untergraben“ sei „ein existenzielles Risiko für die Menschheit“.

Nach dem Vorbild der EU, deren Digital Services Act und deren „freiwilliger“ Verhaltenskodex für Internetplattformen ausführlich dargestellt und gelobt werden, kündigt der Generalsekretär an, dass die UNO breite Konsultationen mit Interessenträgern (Stakeholders) führen werde, um einen Verhaltenskodex zu entwickeln, einschließlich Mechanismen zur Durchsetzung.

Außerdem werde er ein eigenes Büro (dedicated capacity) einrichten, „um die Reaktion auf Online-Desinformation oder -Falschinformation und Hassrede hochzufahren“. Auf Basis von Beobachtung und Analyse durch Experten werde dieses Büro „maßgeschneiderte Kommunikationsstrategien entwickeln, um Bedrohungen vorwegzunehmen oder schnell darauf zu reagieren, bevor sie online oder offline Schaden verursachen“.

Weiterlesen


Quelle:

 

Norbert Häring: Die UN will den EU-Ansatz zur Online-Zensur weltweit ausrollen - 13. Juni 2023