Amerika sieht sich schon lange als globale Führungsmacht

Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland möchten die USA verhindern
Veröffentlicht: 18. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 18. Jul 2024

Um ihren unipolaren Anspruch aufrecht zu halten, hat die USA eine übermäßig hochgerüstete Armee und etwa 1.000 Militärstützpunkte in aller Welt eingerichtet. Die globale Vorherrschaft werde, laut Wolfgang Bittner auf den NachDenkSeiten, zusätzlich gefüttert durch eine ökonomische Prädestinationslehre, die sich aus dem übersteigerten Puritanismus kombiniert mit Kapitalismus ergibt. Außerdem gehe man davon aus, dass alles, was den USA nütze, letztlich der ganzen Welt zugutekomme. 

Bittner schreibt: Diese Machtpolitik begann spätestens 1823, als Präsident James Monroe dem US-Kongress die Grundzüge einer langfristigen Außenpolitik der Vereinigten Staaten vorstellte: Keine Duldung der Einmischung anderer Länder auf dem amerikanischen Doppelkontinent, zugleich Schutz- und Interventionsanspruch der USA in Lateinamerika. Damit legten die USA die Hand auf Mittel- und Südamerika. Präsident Theodore Roosvelt sah später die USA als internationale Polizei und setzte sich für eine kompromisslose Durchsetzung wirtschaftlicher und strategischer Interessen ein.

Das Ziel, Weltmacht Nr. 1 zu sein, erreichten die USA endgültig nach dem Zweiten Weltkrieg, als Präsident Harry S. Truman am 12. März 1947 vor beiden Häusern des Kongresses verkündete, dass die USA allen freien Völkern beistehen müsse und Amerika somit eine Führungsrolle hätte im Kampf um die Freiheit aller Nationen. Unter Hilfe verstand Truman vor allem finanzielle und wirtschaftliche Hilfe. Aktuell haben denn auch BlackRock und Co. die entscheidenden Einflussmöglichkeiten auf die europäische, insbesondere die deutsche Wirtschaft. Sie haben seit Ende der 1990er-Jahre etwa 10.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland aufgekauft, verwertet, weiterverkauft oder an die Börse gebracht. Im ökonomischen und auch militärstrategischen Konzept der USA hat Russland außerdem keinen Platz.

Bittner dazu: Der ehemalige Direktor des einflussreichen Thinktanks Stratfor, George Friedman, hat zu dieser egozentrischen, friedensgefährdenden Politik in seiner Rede am 4. Februar 2015 am Chicago Council on Global Affairs eine bemerkenswerte Aussage gemacht:

„Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Weil sie vereint die einzige Macht sind, die unsere Vormachtstellung bedrohen kann. Unser Hauptziel war, sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt.“

Die Hautsorge sei, dass deutsches Kapital und deutsche Technologie sich mit russischen Ressourcen und russischer Arbeitskraft verbinden. George Friedman weiter: „Die Vereinigten Staaten kontrollieren aus ihrem fundamentalen Interesse alle Ozeane der Welt. Keine andere Macht hat das jemals getan. Aus diesem Grund intervenieren wir weltweit bei den Völkern, aber sie können uns nicht angreifen.“ Viele Völker können sich auch nicht wehren, wie sich gerade in jüngster Zeit gezeigt hat. Wer opponiert, wird ruiniert oder gebombt, schreibt Bittner.

Auch Präsident Biden sieht die USA als Führungsmacht. Als er nach der desaströsen Wahlveranstaltung nach seiner Verfassung gefragt wurde, sagte er: „Ich absolviere jeden Tag einen kognitiven Test. Wissen Sie, ich mache nicht nur Wahlkampf, ich regiere die Welt. Das klingt wie eine Übertreibung, aber wir sind die wichtigste Nation der Welt.“ Dass die Berliner Regierung der monopolaren Imperialpolitik der USA Folge geleistet hätte und damit gegen Deutschlands Interessen handelt, sei eine Schande und ließe sich nicht allein durch die mangelnde Souveränität Deutschlands erklären, kommentiert Bittner. 


Lesen Sie im Zeitpunkt auch:

USA bereiten sich auf gleichzeitige Konflikte mit Russland und China vor | Zeitpunkt