Alarm für Sudan: Amnesty fordert ein Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien

Eine Petition an den UN-Sicherheitsrat unterschreiben
Veröffentlicht: 26. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 26. Jul 2024

Die Lage im Sudan ist katastrophal: Mehr als 16 650 Tote, rund 11 Millionen Vertriebene, und 18 Millionen Menschen sind unmittelbar von einer Hungersnot bedroht. Doch jeden Tag gelangen mehr Waffen ins Land und verursachen noch mehr Tod und noch unfassbareres Leid in der Zivilbevölkerung.

Während der anhaltenden Gefechte nutzen sowohl die sudanesischen Streitkräfte als auch die paramilitärischen Milizen "Rapid Support Forces" importierte Rüstungsgüter. Durch den ständigen Zustrom von Waffen wird der Konflikt weiter angeheizt – unter eklatanter Verletzung des Völkerrechts.

Amnesty Internationals neuer Bericht "New Weapons Fuelling the Sudan Conflict" dokumentiert, wie neue oder kürzlich gelieferte Waffen und Munition aus China, Russland, Serbien, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jemen massenweise in den Sudan importiert und nach Darfur umgeleitet werden.

Das bisherige Waffenembargo für Darfur ist völlig unzureichend, der UN-Sicherheitsrat muss es dringend auf den ganzen Sudan ausweiten.

Franziska Ulm-Düsterhöft, Expertin für die Region Afrika bei Amnesty International in Deutschland: «Internationale Waffenlieferungen müssen überwacht und illegale Einfuhren wirksam verhindert werden. Angesichts der humanitären Krise darf die Welt die Zivilbevölkerung im Sudan nicht länger im Stich lassen.»


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