In einem ausführlichen Interview, ausgestrahlt von NBC News, gab Donald Trump Einblick in seine künftigen politischen Pläne. Er bekräftigte, er wolle Millionen von Migranten ohne Papiere abschieben – die grösste Massenabschiebung in der Geschichte der USA. Dabei sollen Internierungslager eingesetzt werden. Er zeigte sich offen für sogenannte «Dreamers», Migranten, die als Kinder in die USA gebracht wurden und mittlerweile gut integriert sind. «Wir müssen eine Lösung für sie finden», erklärte er und deutete an, dass er hier eine Zusammenarbeit mit den Demokraten anstrebe.
Nato-Verbündete sollen «ihre Rechnungen bezahlen», andernfalls schliesse er einen Austritt der USA aus der Nato nicht aus. Die Ukraine-Hilfen will er «wahrscheinlich, sicherlich» kürzen. Mit Robert F. Kennedy Jr. als möglichem Gesundheitsminister und Jay Bhattacharya, einem Mitautor der «Great Barrington Declaration», als Chef der National Institutes of Health setzt er ein deutliches Zeichen gegen die bisherige Corona-Pandemiepolitik. Diese Wahl an Führungspersonen im Gesundheitsbereich kann darauf hindeuten, dass die Coronapolitik aufgearbeitet wird, auch in Europa.
Innenpolitisch will Trump die Steuerkürzungen aus seiner ersten Amtszeit verlängern. Es soll keine Einschnitte bei Sozialleistungen wie Medicare oder Social Security geben. Die automatische und traditionelle Verleihung der Staatsbürgerschaft an in den USA geborene Kinder von Ausländern will er abschaffen. Die inhaftierten«Kapitol-Stürmer» will er begnadigen. Das Interview signalisiere eine Abkehr von der bisherigen US-Politik, schreibt Boris Reitschuster auf seiner Seite.
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