Der Schuldenberg der Eurozone wächst dieses Jahr dramatisch
Mit Sparprogrammen ist das Problem nicht zu lösen, mmit neuen Schulden schon gar nicht.
Die Eurozone muss in diesem Jahr 872 Mrd. Euro refinanzieren, wenn die EZB wie angekündigt Anleihen, die sie gekauft hat und die fällig werden, nicht wieder aufkauft. Vor allem Frankreich erregt mit seiner Verschuldung von 3,3 Bio.€ die „Aufmerksamkeit“ der Finanzmärkte. Infolgedessen stiegen die Renditen für französische zehnjährige Anleihen in der dritten Januarwoche auf 3,45%.
2025 werden die elf wichtigsten Länder der Eurozone Nettoschulden von rund 465 Mrd.€ aufnehmen, allein ein Drittel davon Frankreich. Rechnet man die 407 Mrd.€ hinzu, die die EZB loswerden soll, ergibt sich ein Gesamtbetrag von 872 Mrd.€. Eine Erhöhung der Zinssätze ist vorprogrammiert.
Staatsschulden sind, wie Alexander Hamilton einst sagte, „ein Segen“, wenn man sie für Investitionen in Infrastruktur verwendet, die die Produktivität der Wirtschaft steigern. Aber in Zeiten einer stagnierenden oder sogar schrumpfenden Realwirtschaft kann eine wachsende Staatsverschuldung Inflation und Hyperinflation auslösen.
Und man sollte nicht vergessen, daß die hohe Staatsverschuldung in den transatlantischen Volkswirtschaften auch die Folge der massiven Übertragung von Schulden aus dem Privatsektor in den öffentlichen Sektor durch die Bankenrettungspakete der Finanzkrise 2008 ist.
Der Ansatz der Haushaltskürzungen, wie der 60-Milliarden-Euro-Sparplan, über den die Regierung Barnier in Frankreich stürzte, wird nicht funktionieren. Nur ein Programm zur Wiederbelebung der Realwirtschaft auf der Grundlage der genannten Finanzreformen wird die Schulden stabilisieren und letztlich reduzieren.
Der Text stammt mit Zustimmung des Verlags aus dem (kostenpflichtigen) Newsletter des Schiller-Instituts.
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