Bereits am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit sind 300 000 Bewohner des nördlichen Gazastreifens in ihre verwüstete Heimat zurückgekehrt. Sie waren im Laufe des 15-monatigen Krieges in den Süden vertrieben worden und hatten dort notdürftig in Zelten gelebt. Videos und Bilder zeigen kilometerlange Schlangen von Menschen, die zu Fuss über eine ausgewiesene Route am Meer entlang Richtung Norden unterwegs sind. Die Zahl der Rückkehrer in den stark zerstörten Norden werde in den kommenden Tagen auf etwa 600’000 steigen, verlautete es aus dem Hamas-Medienbüro. Insgesamt leben im Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.
Dennoch sind die Bewohner des nördlichen Gazastreifens froh, zurückkehren zu können. «Endlich ist der Traum, auf den wir gewartet haben, wahr geworden. Wir kehren in unsere zerstörten Häuser und in die Gebiete zurück, aus denen wir vor 15 Monaten vertrieben wurden», sagt ein Mann gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. «Wir wissen, dass wir in Zerstörung und Trümmer zurückkehren, aber dies ist unser Land und unsere Heimat. Wir werden es niemals aufgeben», sagt der Mann, der mit den Tränen kämpft, während er einige Taschen und seine wenigen Habseligkeiten hält.
Auf israelischer Seite bestehen Ängste vor einem Wiedererstarken der Hamas. Private Sicherheitskräfte aus den USA und Ägypten haben gemäss der Vereinbarungen zur sechswöchigen Waffenruhe die Kontrolle im Gazastreifen aufgenommen. So soll sichergestellt werden, dass keine Waffen in den Norden gelangen.
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