A perfect match: Die Medialisierung des Spitzensports
Wie muss Spitzensport aussehen, um im Fernsehen möglichst erfolgreich zu sein? Diese Frage stellen sich viele Sportverbände, denn Sendezeit und Medienpräsenz sind die Währung, die Sponsoren und andere Förderer im Gegenzug für ihr Engagement erhalten wollen. Ohne solche Zuwendungen ist Spitzensport heute kaum finanzierbar. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich daher Maßnahmen wie Regeländerungen, neue fernsehfreundliche Formate oder gezielte Abstimmung der Wettkampfzeiten mit den übertragenden Sendern etabliert, um Sportarten telegen zu gestalten. Beach-Volleyball etwa hat sich als medientauglichere Variante des Hallen-Volleyballs von einem eher belächelten Freizeitvergnügen zu einer hochprofessionellen olympischen Sportart entwickelt – unter anderem durch eine beschleunigte Zählweise, einen gezielten Fokus auf attraktive Optik, Ausstattung und Austragungsorte sowie detailliertere Medienstrategien.
Eine solche Anpassung an die Handlungslogik der Medien wird unter dem Stichwort “Medialisierung” diskutiert. Es wird angenommen, dass sich nicht nur der Sport, sondern diverse gesellschaftliche Teilsysteme immer stärker an die Medienlogik anpassen und zu ihren Gunsten verändern. Das Verhältnis von Sport und Fernsehen eignet sich besonders für die Analyse: Wettkämpfe bieten telegene Inhalte, lassen sich visuell gut darstellen und durch gezielte produktions- und inszenierungstechnische Eingriffe aufwerten. Zudem bedient Sport zentrale Rezeptionsmotive der Zuschauer.
Anhand von sechs Sportarten (Badminton, Beach-Volleyball, Biathlon, Dressurreiten, Fußball und Moderner Fünfkampf) zeigt Stephanie Heinecke in Fit fürs Fernsehen? Die Medialisierung des Spitzensports als Kampf um Gold und Sendezeit, wie Sport der TV-Logik angepasst wird. Methodisch wurde anhand eines kategoriengeleiteten Vorgehens mit einer Kombination aus Dokumentenanalyse und Experteninterviews gearbeitet.
Stephanie Heinecke: Fit fürs Fernsehen? Die Medialisierung des Spitzensports als Kampf um Gold und Sendezeit. Herbert van Halem Verlag, 2014. 504 S. € 34.–
Eine solche Anpassung an die Handlungslogik der Medien wird unter dem Stichwort “Medialisierung” diskutiert. Es wird angenommen, dass sich nicht nur der Sport, sondern diverse gesellschaftliche Teilsysteme immer stärker an die Medienlogik anpassen und zu ihren Gunsten verändern. Das Verhältnis von Sport und Fernsehen eignet sich besonders für die Analyse: Wettkämpfe bieten telegene Inhalte, lassen sich visuell gut darstellen und durch gezielte produktions- und inszenierungstechnische Eingriffe aufwerten. Zudem bedient Sport zentrale Rezeptionsmotive der Zuschauer.
Anhand von sechs Sportarten (Badminton, Beach-Volleyball, Biathlon, Dressurreiten, Fußball und Moderner Fünfkampf) zeigt Stephanie Heinecke in Fit fürs Fernsehen? Die Medialisierung des Spitzensports als Kampf um Gold und Sendezeit, wie Sport der TV-Logik angepasst wird. Methodisch wurde anhand eines kategoriengeleiteten Vorgehens mit einer Kombination aus Dokumentenanalyse und Experteninterviews gearbeitet.
Stephanie Heinecke: Fit fürs Fernsehen? Die Medialisierung des Spitzensports als Kampf um Gold und Sendezeit. Herbert van Halem Verlag, 2014. 504 S. € 34.–
08. Dezember 2014
von:
von:
- Anmelden oder Registieren um Kommentare verfassen zu können