Währungsunion der Kleinen: Regionale Währungen verbünden sich

Spätestens seit der Finanzkrise gilt Regionalgeld als Alternative zum Euro. Nun kommt endgültig Bewegung in die Szene: Immer mehr regionale Komplementärwährungen schliessen sich zu einem gemeinsamen Währungsraum zusammen und erste Kommunen führen sie als offizielles Zahlungsmittel ein. Das deutsche Wirtschaftsmagazin «enorm» zeigt in seiner Ausgabe, welche Fortschritte das Regionalgeld in Deutschland macht.

 
Regionalgeld Währungen wie der «Chiemgauer» oder der «Sterntaler» haben die kritische Masse an Akzeptanzstellen und Umlaufmenge bereits überschritten. Sie expandieren nun und verbünden sich zu grösseren Räumen mit einer breiteren Angebotspalette. So zeichnet sich ein Zusammengehen des im bayerischen Oberland beheimateten «Regio» mit dem angrenzenden «Chiemgauer», Deutschlands grösster Komplementärwährung, ab. Der «Sterntaler» aus dem Berchtesgadener Land teilt sich bereits die Verrechnungszentrale mit dem seit 2003 bestehenden «Chiemgauer». Auch die Kommunen erkennen den Wert der Regionalwährungen: Die Gemeinde Siegsdorf führt den «Chiemgauer» nun als offizielles Zahlungsmittel für Dienstleistungen der Kommune ein.

 
Jenseits von Bayern entsteht in der Region Fläming in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gerade der «Steintaler», der mit dem sächsisch-anhaltinischen «Urstromtaler» und der Potsdamer «Havelblüte» einen gemeinsamen Währungsraum bilden wird. Vor allem dort ist die Hoffnung gross, dass das neue Geld der Region einen wirtschaftlichen Schub bringt.
 
Regionalgeld hat sich in den letzten Jahren in verschiedenen Regionen etablieren können. In Deutschland existieren mittlerweile 21 Regionalwährungen, in den Startlöchern stehen 38 weitere Initiativen. Dabei wird zwischen «eurogedeckten» und «leistungsgedeckten» Währungen, die auf Kreditbasis funktionieren, unterschieden.


 
Über «enorm»
Das neue Wirtschaftsmagazins «enorm» stellt die Themen Social Entrepreneurship, ethisches Wirtschaften und ökosoziale Marktwirtschaft in den Mittelpunkt. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr auf Deutsch und Englisch. «enorm» wird vom Social Publish Verlag herausgegeben, einem Hamburger Verlags-StartUp, das selbst nach Social-Business-Grundsätzen arbeitet
www.enorm-magazin.de
15. September 2010
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