Fuchs lieber verstehen als verfolgen

Für den konfliktarmen Umgang mit hungrigen und neugierigen Füchsen im menschlichen Siedlungsgebiet bietet das Forschungs- und Kommunikationsprojekt "Integriertes Fuchsprojekt“ jetzt einen Online-Ratgeber.

Starker Tobak ist der Einstieg in die Medienmitteilung des Integrierten Fuchsprojekts von Swild:
Nachdem Füchse in den letzten 20 Jahren das Siedlungsgebiet erobert haben, werden sie nun immer frecher: Füchse, die durchs Katzentürchen in die Küche spazieren, die auf den Gartenmöbeln schlafen - oder ihre Jungen direkt neben dem Mehrfamilienhaus aufziehen. Handeln ist jetzt notwendig.

„Zunehmend freche Füchse: jetzt handeln!“, schellt wie der Aufruf einer Boulevardzeitung zur Lynchjustiz. Benützt man aber den beigegebenen Link zum online-Fuchsratgeber, tönt es ganz anders.
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GREIFEN FÜCHSE DEN MENSCHEN AN?

Füchse halten zum Menschen von Natur aus Distanz. Sie sind nicht aggressiv und greifen deshalb Menschen nicht an. In Ausnahmefällen können Jungfüchse oder halb zahme Füchse aufdringlich werden. Auch diese Tiere lassen sich jedoch meist leicht verscheuchen und sind nicht aggressiv.

Sogar im Siedlungsgebiet haben sie ihr vorsichtiges Verhalten grösstenteils beibehalten. Sie weichen direkten Begegnungen mit Menschen aus, auch wenn sie sich an die stetige Anwesenheit von Menschen gewöhnt haben. Weniger vorsichtig können sich neugierige Jungfüchse verhalten, die noch nicht gelernt haben, sich vor den Menschen in Acht zu nehmen.

Aus Tollwutzeiten ist allgemein bekannt, dass tollwütige Füchse ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren und aggressiv werden. Heute ist die Tollwut jedoch aus der Schweiz verschwunden und bedeutet zurzeit keine Gefahr.

Füchse nicht füttern und nicht zähmen!
Füchse sollen ihre natürliche Scheu vor Menschen bewahren, denn zahme Füchse können zum Problem werden. Es ist deshalb sehr wichtig, Füchse als Wildtiere zu respektieren und sie nicht zusätzlich an unsere direkte Anwesenheit zu gewöhnen.

Fuchs eingeschlossen: Was tun?
Selbst wenn Füchse eingeschlossen werden, greifen sie nicht an. Überlegtes Handeln erspart in einer solchen Situation nicht nur Ihnen, sondern auch dem eingeschlossenen Fuchs nervenaufreibende Minuten.
- Bleiben Sie ruhig, wenn Sie einen Fuchs in einem Raum oder in einer Situation überraschen, in der er nicht flüchten kann. Er wird Sie nicht angreifen.
- Machen Sie dem Fuchs einen Fluchtweg frei und gehen Sie auf Distanz. Sobald sich der Fuchs sicher fühlt, wird er das Weite suchen.

In den Fuss gebissen
In neuerer Zeit ist es einige wenige Male vorgekommen, dass im Freien schlafende Personen von Füchsen in den Fuss gebissen wurden. Vermutlich handelte es sich bei diesen Vorkommnissen eher um einen spielerischen Akt eines besonders neugierigen Fuchses als um einen ernst gemeinten Angriff.


Wissen ist wichtig für richtiges Handeln und kann Hass, Konfrontation und Kurzschlusshandlungen verhindern. Der Ratgeber gibt differenziert und strukturiert Auskunft über die Lebensweise der vierbeinigen Nachbarn und unseren konfliktarmen Umgang mit ihnen.db.Mehr Informationen:http://www.fuchsratgeber.ch
Zürcher Stadtfuchs ZOR: http://www.zor.ch
21. Februar 2009
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