Tagung «Geldschöpfung in öffentlicher Hand»

1. Arbeitstreffen zur Reform der Geldschöpfung nach Huber/Robertson. 18./19. September 2009. Musikschule Simmengut, 5200 Brugg

Dass der allergrösste Teil unseres Geldes von privaten Banken als Kredit geschöpft wird, ist den meisten Menschen unbekannt. Nicht einmal Politiker wissen, dass die Zentralbanken nur einen sehr beschränkten Einfluss auf die Geldschöpfung haben – mit verhängnisvollen Konsequenzen:

Wenn es «gut» läuft und die Zukunftshoffnungen ungebremst die Spekulation befeuern, wird die Geldschöpfung über jedes vernünftige Mass angeregt, wie in der Ära Greenspan.
Wenn es schlecht läuft wie jetzt, geben die Banken keine Kredite mehr, der Realwirtschaft mangelt es an allen Ecken und Enden an Geld.

Für die öffentliche Geldschöpfung gibt es seit über 150 Jahren erprobte Lösungen, die jedoch von den Banken immer wieder torpediert wurden. Jetzt ist die Zeit gekommen, auf dieses Wissen zurückzugreifen und Lösungen zu erarbeiten, die der gesamten Wirtschaft und allen Menschen dienen. Darum geht es an der Tagung «Geldschöpfung in öffentlicher Hand» der INWO.

Veranstalter:
Initiative Natürliche Wirtschaftsordnung Schweiz
Postfach, Bahnhofstrasse 102, CH - 5001 Aarau
Tel. 062 822 84 86 / Fax 062 823 67 55
www.inwo.ch



Programm
Freitag*, 18. 9. 09: 14.00 – 18.00 Uhr
Schwerpunkt: Private Geldschöpfung und ihre Wirkungen
Samstag, 19. 9. 09: 09.00 – 12.30 Uhr
Schwerpunkt: Öffentliche Geldschöpfung und ihre Wirkungen
* Freitagabend, 19.00 – 21.00, für Engagierte:
Brainstorming über die Lancierung einer Schweizer Verfassungsinitiative.
Weitere Infos: http://www.inwo.ch/geldschoepfung.html

Ort:
Musikschule Simmengut, Renggerstr. 12, 5200 Brugg


Prof. Dr. Joseph Huber, Soziologe an der Universität Halle-Wittenberg, wird am Freitagnachmittag, 18. September, und Samstagvormittag, 19. September 2009, an der Musikschule in Brugg AG ein Arbeitstreffen zu Fragen der Geldschöpfungs- bzw. Vollgeldreform durchführen. Die INWO Schweiz lädt alle an der Sache Interessierten zur Teilnahme ein und freut sich auf eine engagierte Diskussion.

Diskussionsgrundlage ist das Buch Geldschöpfung in öffentlicher Hand und/oder die Broschüre Vollgeld und Monetative vom August 2009 (siehe „Texte“ auf www.monetative.de.


Anmeldung
Per e-mail an [email protected] spätestens bis 10. Sept. 09

 
Huber/Robertson: Geldschöpfung in öffentlicher Hand
(Gauke, 2008. 91 s. € 12.90) ISBN 978-3-87998-454-1
Unser heutiges Geld- und Bankensystem beruht immer noch auf dem 500 Jahre alten fraktionalen Reservesystem, das für Metallgeld konzipiert wurde. Heute ermöglichen die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien neue Zahlungspraktiken und den immer schnelleren Umlauf von unbarem Geld, das eigentlich nur eine Forderung auf Geld darstellt und physisch gar nicht mehr existiert. Der Kreditmechanismus zur Schöpfung von unbarem Geld durch die Geschäftsbanken kann zu bedeutenden Extragewinnen, aber auch zu gefährlichen Schieflagen der Geschäftsbanken führen, die weit über den Bankensektor hinauswirken und die gesamte Gesellschaft bedrohen.Joseph Huber und James Robertson haben sich in ihrer beruflichen Laufbahn lange und intensiv mit dem Geldwesen beschäftigt. Sie greifen in diesem Buch die Ideen früherer Geldtheoretiker auf, erkennen aber auch deren Schwächen. So entstand ein eigenständiger, zeitgemäßer, in sich stimmiger und gut realisierbarer Modernisierungsvorschlag für unser Geldwesen. (aus Amazon)


Über die Autoren

Joseph Huber, Jahrgang 1948, lebt in Berlin. Er arbeitete zunächst als Publizist und Politikberater. Als Mitbegründer des Netzwerk Selbsthilfe Berlin gehörte er 1979 zu den Wegbereitern grün-ethischer Geldanlagen. 1992 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Umweltsoziologie der Martin-Luther-Universität Halle an der Saale, wo er seitdem arbeitet. Auch in Forschung und Lehre engagiert er sich für den freiheitlichen Rechtsstaat, ökologische Modernisierung und die Modernisierung des Geldwesens.

James Robertson, Jahrgang 1929, lebt in Oxon in Südengland. Nach dem Studium in Oxford arbeitete er in den 50er und 60er Jahren als Regierungsbeamter. Er begleitete den englischen Premierminister Harold MacMillan 1960 auf seiner Wind of Change-Tour durch Afrika. Er arbeitete dann als Systemanalyst und Management-Berater und war 1965-1973 Direktor eines Forschungsinstituts der britischen Banken. Während dieser Zeit beschäftigte er sich mit dem britischen Regierungssystem, öffentlichen und der Zukunft Londons als Bankenzentrum. Seit 1973 arbeitet er als unabhängiger Publizist und Politikberater. Er war Mitbegründer des Alternativen Wirtschaftsgipfels (1984) und der New Economics Foundation (1985).
03. September 2009
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