(Auszugsweise aus dem «Guardian» vor acht Jahren)
Der Westen vergleicht seine neuesten Feinde seit Jahrzehnten mit dem deutschen Führer. Als der ägyptische General Nasser 1956 den Suezkanal verstaatlichte, verglich ihn der britische Premierminister Anthony Eden mit Hitler, während der Labour-Politiker Hugh Gaitskell den Vergleich mit Benito Mussolini wählte.
Serbiens Slobodan Milosevic war der Hitler der späten 1990er Jahre, und die USA versuchten, den ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ebenfalls mit diesen Worten zu beschreiben.
Am Vorabend des Irakkriegs wurde Saddam Hussein wiederholt mit Hitler verglichen, und Donald Rumsfeld stellte George W. Bush sogar in die Rolle von Winston Churchill. In den Medien gab es im Vorfeld der Irak-Katastrophe eine Fülle solcher Parallelen.
Ein Artikel im Telegraph trug die Überschrift «Appeasement won't stop Saddam any more than Hitler» und suggerierte sogar, der Irak könnte Southampton bombardieren. Und selbstverständlich wurde auch Libyens Oberst Gaddafi wie Hitler behandelt.