Wer russisches Erdöl weiterverkauft, unterliegt nicht dem geplanten Preisdeckel

Es winken gute Geschäfte für Russlands Partner
Veröffentlicht: 6. Nov 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 6. Nov 2022

Die USA und ihre Verbündeten haben sich darauf geeinigt, dass eine Ladung russischen Öls nur beim ersten Verkauf der Preisobergrenze unterliegt. Dies schreibt das Wallstreet Journal mit Berufung auf Quellen, die mit den laufenden Gesprächen vertraut sein sollen.

Dies bedeutet, dass die künftige Preisobergrenze nicht für den Weiterverkauf derselben russischen Ladung gelten wird. Die Preisobergrenze wird auch nicht für eine Ladung russischen Rohöls gelten, das zu Benzin verarbeitet wird. Handel mit russischem Öl, der auf See stattfindet, soll jedoch der Preisobergrenze unterliegen.

Das EU-Embargo soll am 5. Dezember in Kraft treten und für russisches Öl gelten, das über einer Preisobergrenze verkauft wird. Als Deckel wird ein Preis um 63 und 64 Dollar pro Barrel genannt, der Preis, zu dem Russland sein Öl zuletzt verkauft hat.

Der durchschnittliche Ölpreis liegt zur Zeit bei 92 Dollar pro Barrel (OPEC Basket).

Sobald der Ölpreisdeckel in Kraft tritt und Russland unter diesem Regime tatsächlich verkauft – was es abgelehnt hat –, können Firmen und Staaten, die Russland noch beliefert, sehr gute Geschäfte machen. Es winken Margen von rund 30 Prozent, ohne einen Finger zu rühren. Auch Russland verdient immer gut an seinem Erdöl (Ausnahme: Erdöl aus der Arktis, wo die Produktionskosten sehr hoch sind).

Die geschätzten Produktionskosten für russisches Öl liegen zwischen 30 und und 42 Dollar pro Barrel. Gemäss den aktuellen russischen Budgetrichtlinien muss Russland sein Öl für mindestens 60 Dollar verkaufen.