Stoltenberg: «Ich befürchte, dass der Krieg in der Ukraine ausser Kontrolle gerät»

Die Sorgen wachsen, nachdem die USA der Ukraine grünes Licht für Drohnenangriffe auf russisches Gebiet gegeben hat.
Veröffentlicht: 12. Dec 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 12. Dec 2022

Das US-Verteidigungsministerium hat der Ukraine grünes Licht für Drohnenangriffe auf russisches Territorium gegeben, was die Wahrscheinlichkeit einer grossen Eskalation deutlich erhöht. Das erkennt auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenbeerg.

In einem Artikel mit der Überschrift ‹Ich fürchte einen ausgewachsenen Krieg zwischen dem Westen und Russland›, warnt der Nato-Chef, schreibt die englische Zeitung The Telegraph Folgendes:

«Ich befürchte, dass der Krieg in der Ukraine ausser Kontrolle gerät und sich zu einem grossen Krieg zwischen der Nato und Russland ausweitet», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview auf die Frage nach seinen grössten Befürchtungen für den Winter.
Gegenüber dem norwegischen Rundfunksender NRK sagte er am Freitag, er sei zuversichtlich, dass ein solches Szenario vermieden werden könne, aber die Gefahr sei vorhanden.
«Wenn die Dinge schief gehen, können sie furchtbar schief gehen», sagte er.

In einem Artikel mit dem Titel Pentagon gibt der Ukraine grünes Licht für Drohnenangriffe in Russland berichtet die die Zeitung Times Folgendes:

Das Pentagon hat die ukrainischen Langstreckenangriffe auf Ziele in Russland stillschweigend gebilligt, nachdem Präsident Putin mehrere Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur Kiews durchgeführt hat.
Seit Beginn der täglichen Angriffe auf die Zivilbevölkerung im Oktober hat das Pentagon seine Einschätzung der Bedrohung durch den Krieg in der Ukraine überarbeitet. Dazu gehören auch neue Einschätzungen darüber, ob Waffenlieferungen an Kiew zu einer militärischen Konfrontation zwischen Russland und der Nato führen könnten.
Dies stellt eine bedeutende Entwicklung im neunmonatigen Krieg zwischen der Ukraine und Russland dar, da Washington nun eher bereit ist, Kiew mit Waffen mit grösserer Reichweite zu beliefern.

Die Times zitiert eine «US-Verteidigungsquelle» mit folgenden Worten: «Wir sagen Kiew nicht: ‹Greift die Russen [in Russland oder auf der Krim] nicht an›. Wir können ihnen nicht sagen, was sie tun sollen. Es liegt an ihnen, wie sie ihre Waffen einsetzen. Aber wenn sie die von uns gelieferten Waffen einsetzen, bestehen wir nur darauf, dass sich das ukrainische Militär an das internationale Kriegsrecht und die Genfer Konventionen hält.»


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