Viel Rauch um nichts: Die Zukunft der Kernfusion liegt immer noch in der Zukunft

Die Fusionsforscher des großen US-Labors LLNL machen das, was sie am besten können: Erfolge vermelden. Doch der 'Durchbruch' ist lediglich ein Fortschritt.
Veröffentlicht: 16. Dec 2022 - Zuletzt Aktualisiert: 16. Dec 2022

«Eine Meldung aus der Wissenschaft als Topbeitrag in den Tagesthemen der ARD? Das kennt man vielleicht noch aus den Hochzeiten der Corona-Pandemie. Aber dieses Mal ging es nicht um Medizin, sondern um Physik – um Kernfusion. Nicht gerade das, was die meisten Menschen im Alltag bewegt. Doch die Meldung aus den USA schien der Redaktion wohl zu spektakulär, um sie zu ignorieren: Forscherinnen und Forschern der staatlichen Forschungseinrichtung National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) soll es nach eigenen Angaben gelungen sein, zum ersten Mal mehr Energie bei einem Fusionsexperiment freizusetzen, als für die Reaktion nötig war. Netto also ein Energiegewinn, lautet die Botschaft. Es zeigt sich, dass die US-Amerikaner eins herausragend gut können: Aufmerksamkeit erzeugen». Das berichtet Spektrum. Und weiter:  

«Dass es sich um einen Fortschritt auf dem Gebiet, vielleicht sogar um einen Meilenstein handelt, ist unter Fachleuten weitgehend unbestritten – aber ein Durchbruch von dem Ausmaß, wie es der Hype glauben macht? Wohl eher nicht.»

»Doch weiterhin sind alle irdischen Versuche weit davon entfernt, dieses Konzept zu realisieren. Manche Fachleute zweifeln sogar daran, dass sich mit Kernfusion jemals alltagstauglich Energie gewinnen lässt. Mit der Anlage des NIF wird das jedenfalls nicht gelingen.»

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