Multiple Krisen untergraben Beendigung von Hunger

Der Welthunger-Index 2022 zeigt: Globale Fortschritte fast im Stillstand
Veröffentlicht: 31. Jan 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 31. Jan 2023

Der Welthunger-Index (WHI) 2022 zeigt eine weltweit dramatische Hungersituation auf. Die multiplen Krisen, mit denen die Welt konfrontiert ist, offenbaren die Schwächen von Ernährungssystemen – von der globalen bis zur lokalen Ebene – und verdeutlichen, wie vulnerabel die Menschen weltweit gegenüber dem Hunger sind.

2021 waren bis zu 828 Millionen Menschen unterernährt, was nach über einem Jahr- zehnt eine Umkehr der Fortschritte bedeutet. Bleiben grundlegende Veränderungen aus, wird auch 2030 kein niedriges globales Hunger- niveau gemäß der Skala des WHI erreicht – demnach werden dann noch etwa 46 Länder darüberliegen.

Die Hungertreiber Konflikte, Klimakrise und COVID-19 werden die Lage voraussichtlich verschlimmern. Der Krieg in der Ukraine hat weltweit die Preise für Nahrungsmittel, Energie und Düngemittel weiter in die Höhe schnellen lassen und wird auch 2023 und darü- ber hinaus den Hunger noch erheblich verschärfen. Diese Krisen kommen zu den strukturellen Ursachen des Hungers wie Armut, Ungleichheit, mangelhafte Regierungsführung und Infrastruktur sowie geringe landwirtschaftliche Produktivität hinzu. Global wie regional sind die Ernährungssysteme unzureichend, um diese Herausforde- rungen zu bewältigen.