Der deutsche Verteidigungsminister Pistorius bittet die Rüstungsindustrie, ihre Produktion zu steigern.

Polen glaubt an Kampfjet-Lieferung. Norwegen liefert Leoparden.
Veröffentlicht: 15. Feb 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 15. Feb 2023

«Die Rüstungsindustrie kann ich nur herzlich bitten, schnellstmöglich alle Kapazitäten jetzt maximal hochzufahren», sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Dies sei in den kommenden Monaten entscheidend auch bei der Hilfe für die Ukraine. Mit einem baldigen Ende des Krieges sei nicht zu rechnen.

Die Unterzeichnung eines Vertrages mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall zur Wiederaufnahme der Produktion von Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard sei ein erster wichtiger Schritt. Man habe sich für den Schritt auch entscheiden, um nicht von der Schweiz abhängig zu sein, erklärte der SPD-Politiker. Die Schweizer Regierung weigert sich bisher mit Verweis auf den neutralen Status des Landes, eine Lieferung von Munition aus heimischer Produktion für die von Deutschland gelieferten Gepard-Panzer zu erlauben.

Ein wichtiger Punkt ist dabei die Produktion von Munition, weil die Depots der Nato-Staaten nur noch über wenige Reserven verfügen und die Ukraine im Kampf gegen die russischen Truppen erhebliche Mengen an Munition verbraucht, die von westlichen Ländern geliefert wird. 

Norwegen will laut Ministerpräsident Jonas Gahr Störe acht seiner 36 Leopard-2-A4-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Bisher stünden nur die 14 von Deutschland zugesagten Panzer und drei von Portugal bereit. Weitere Leopard-2-A6-Panzer anderer Nationen seien derzeit nicht im Gespräch, sagte er.

Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak sagte dagegen, er glaube an eine Einigung über Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine.