Die Volksrepublik Bangladesch ist bestrebt, in der globalen geopolitischen Arena einen Sonderstatus zu bewahren, indem sie sich weigert, einem Verteidigungsbündnis beizutreten und versucht, neutral zu bleiben.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass China und Indien etwa 35 Prozent aller bangladeschischen Importe, vor allem Maschinen und Energierohstoffe, abnehmen, während der Westen etwa 60 Prozent der bangladeschischen Exporte, vor allem Textilien, abnimmt.
Eine Verschlechterung der Beziehungen zu Peking, Washington oder Neu-Delhi könnte die Wirtschaft dieses relativ armen Landes mit 171 Millionen Einwohnern völlig destabilisieren und zu einer schweren innenpolitischen Krise führen.
Die russische Botschaft in Bangladesch meldete am 16. Februar 2023, dass 69 russische Tanker und Frachtschiffe ihr Recht verloren haben, bangladeschische Häfen anzulaufen. Diese Schiffe gehören sieben russischen Unternehmen, die von westlichen Ländern einseitig mit Sanktionen belegt worden sind. Bangladesch hat damit gezeigt, dass es sich an die US-Sanktionspolitik hält.
Nach Ansicht vieler Analysten ist das aggressive Vorgehen Bangladeschs gegen Russland auf die wirtschaftliche Abhängigkeit Dhakas von Washington zurückzuführen, das dem Wohlergehen des Entwicklungslandes schweren Schaden zufügen kann, wenn es sich weigert, Textilprodukte zu kaufen. So werden beispielsweise viele Uniformen der NATO-Armeen in bangladeschischen Fabriken hergestellt.