Tierschutzverbände prangern Blutfarmen in Island an

In ihrem zweiten Dokumentarfilm über das Blutmelken von Stuten zeigen Tierschutzbund Zürich und Animal Welfare Foundation auf, wie Island an seiner zweifelhaften Praxis festhält. Trotz namhafter Proteste.
Veröffentlicht: 24. Mar 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 24. Mar 2023

Trächtigen halbwilden Stuten wird an acht Wochen fünf Liter Blut entnommen, unter primitivsten Umständen. Aus dem Blut wird das Schwangerschaftshormon PMSG gewonnen. Und wozu? Es wird Säuen gespritzt, um Tracht und Geburt der Ferkel auf Industrienorm zu trimmen. Der erste Dokumentarfilm von Tierschutzbund Zürich und Animal Welfare Foundation aus dem Jahr 2021 hat dazu geführt, dass das europäische Parlament gegen die Produktion und den Import von PMSG-Produkten Stellung bezogen hat. Nun haben die Tierschutzverbände mit einem zweiten Dokumentarfilm nachgelegt. Doch obwohl die isländische Bevölkerung grossmehrheitlich gegen die brutalen Methoden der Blutgewinnung sind, hat Island in einer Verordnung die Machenschaften von Pharma und Blutfarmern bis ins Jahr 2025 bewilligt. Allerdings verspricht der Staat eine bessere Aufsicht. Ob sich am Blutzapfen etwas ändert? Die Animal Welfare Foundation und der Tierschutzbund Zürich bleiben jedenfalls dran. 

Links zu den Filmen:

Island – das verborgene Blutgeschäft (lang)

Island – das verborgene Blutgeschäft (kurz)