Die Statistiken zu den Schwerverkehrskontrollen zeigen auch für das Jahr 2022 ein schockierendes Bild: 32'153 Fahrzeuge wurden kontrolliert und davon rund 36% respektive 11'467 beanstandet. Rund 7,4 % oder 2'382 Fahrzeuge wurden sogar stillgelegt. Fast doppelt so viele, insgesamt 58'947 Fahrzeuge, wurden mobil kontrolliert. Davon wurden über 16% oder 9'447 beanstandet. Fast 4% der Fahrzeuge - total 2'318 - wurden stillgelegt.
Da die mobilen Kontrollen weniger detailliert ausfallen, ist mit einer erheblichen Dunkelziffer nicht aufgedeckter Mängel zu rechnen. Die Hauptgründe für die Beanstandungen und Stilllegungen sind Missachtungen von Abmessungen und Gewichten, technische Mängel sowie das Nichteinhalten der Arbeits- und Ruhezeiten. Besonders schädlich für Mensch und Natur sind zudem die vielen Manipulationen an den Abgassystemen. Diese sind dafür verantwortlich, dass die Abgase ungefiltert in die Umwelt gelangen können.
Die Alpen-Initiative fordert mehr und bessere Kontrollen. «Für uns von der Alpen-Initiative ist es unverständlich, dass sich diese gefährliche Situation beim Strassengüterverkehr seit Jahren nicht bessert. Immer noch wird jeder dritte Lastwagen beanstandet, das ist viel zu viel. Die bisherigen Kontrollen zeigen offenbar eine zu wenig abschreckende Wirkung. Also braucht es mehr und bessere Kontrollen, möglichst in den gut ausgerüsteten Kontrollzentren. Sie sind unabdingbar für mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und die Umwelt,» sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative und Nationalrat. «Die Sicherheit des Gütertransports auf der Schiene ist generell bedeutend besser als diejenige auf der Strasse. Auch darum macht es Sinn, möglichst viele Güter auf die Schiene zu verlagern.»