Neuer Bericht zur EU-Migrationspolitik: «Widerstand gegen das europäische Grenzregime»
«Die Tatsache, dass Menschen auf der Flucht sterben, ist mittlerweile allgemein bekannt. Dass dies jedoch direkte Folge der europäischen Migrationspolitik ist und somit vermeidbar wäre, wird kaum thematisiert.» – borderline-europe

Der Verein borderline-europe Menschenrechte ohne Grenzen mit Sitz in Berlin, Palermo und auf Lesbos hat all das in seinem neuen Jahresbericht 2022 «Widerstand gegen das europäische Grenzregime» dokumentiert. 

Das Ziel ist auf gesamteuropäischer Ebene dasselbe: Abschottung. Deals mit der Türkei, Libyen, Tunesien, Ägypten sowie diversen zentral- und westafrikanischen Staaten wurden von der EU auch im vergangenen Jahr ausgebaut, um Menschen bereits vor der Abreise nach Europa aufzuhalten. Die Aufrüstung der Grenzschutzagentur Frontex, der Bau von Mauern und Zäunen und der Einsatz von Waffen und Technologien zur Identifizierung, Überwachung und Abschreckung gehören zu den vielen Strategien, die Europa euphemistisch und zynisch zugleich unter dem Begriff «Migrationsmanagement» zusammenfasst. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben dabei immer wieder deutlich gemacht: kein Vertrag, kein Lager, keine Gefängnisstrafen hindern Menschen daran, zu flüchten und Schutz zu suchen. Die fatalen Massnahmen führen lediglich zu mehr Tod und Leid.