Gegen die USA: Opec schockt mit Kürzung der Öl-Förderung

Der geopolitische Aufstieg Saudi-Arabiens ermöglicht es dem Königreich, eine von den USA unabhängige Energiepolitik zu betreiben. Dies zeigt die jüngste Kürzung der Öl-Förderung, schreibt Gregor Uhlig
Veröffentlicht: 9. Apr 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Apr 2023

Mit der jüngsten Kürzung des Angebots wollen die Erzeuger die Ölpreise nachhaltig stützen. Doch von hohen Ölpreisen profitiert auch Russland. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) unter Führung von Saudi-Arabien beeinträchtigt daher die Bemühungen der Westens im Ukraine-Konflikt, die russischen Einnahmen zu begrenzen. Aber auch die Risiken für die Opec selbst sowie für die Weltwirtschaft insgesamt sind hoch.

Im vergangenen Jahr haben die steigenden Rohölpreise das Zerwürfnis zwischen Saudi-Arabien und den USA für alle sichtbar an die Oberfläche gebracht. US-Präsident Joe Biden bemühte sich immer wieder vergeblich darum, Riyadh zu einer stärkeren Öl-Förderung zu bewegen. Doch die Opec+ kürzte die Fördermenge sogar. In der Folge beschuldigte das Weiße Haus das Staatenbündnis im Oktober, sich mit Russland verbündet zu haben.

Auch Russland ist ein wichtiges Mitglied von Opec+, einer Kooperation der Opec-Staaten mit weiteren Öl-Erzeugern wie Russland, Kasachstan, Mexiko und Oman, die insgesamt 40 Prozent des weltweiten Rohöls produziert und bereits im Oktober eine Drosselung der Produktion um 2 Millionen Barrel pro Tag beschlossen hatte, um einen weiteren Rückgang des Ölpreises zu verhindern.