Zu stark auf gross angelegte Klimaprojektionen ausgerichtete Berichterstattung hemmt die Aktionsbereitschaft der Öffentlichkeit, klimafreundlich zu handeln. Laut einer Studie der Universität Lausanne schüren Artikel über Artensterben und Naturkatastrophen eher Angst und machen daher Menschen passiv. Medien müssten vielmehr lösungsorientiert berichten, um die Leser zum umweltschonenden Verhalten zu motivieren.
Medien berichten häufig über abstrakte Langzeitfolgen des Klimawandels. «Personen, die diesen Fakten ausgesetzt sind und sich nicht direkt davon betroffen fühlen, setzten sich eher peripher und oberflächlich mit den Informationen auseinander», warnt der Psychologie-Professor und Mitautor der Studie, Fabrizio Butera. Die Forscher haben rund 50.000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Klimawandel für das Jahr 2020 in den Massenmedien untersucht.
Werden nur ausgewählte Aspekte des Klimawandels beschrieben, neigt das Publikum dazu, das Problem zu ignorieren. Butera: «Die Forschung über menschliches Verhalten zeigt, dass Angst zu Verhaltensänderungen führen kann, aber nur wenn das dargestellte Problem von Lösungen begleitet wird.»
Laut Buteras Kollegin Marie-Elodie Perga müssen Medien die direkten Konsequenzen des Klimawandels für den Einzelnen greifbar machen und unterstreichen. Nur so lasse sich eine gesellschaftliche Wirkung zu klimafreundlicherem Handeln entwickeln.