Umweltzerstörung und Vertreibung in Kolumbien für Schweizer Profite

26.05.23 um 10 Uhr in Zug (Treffpunkt Bahnhof): Demonstration gegen die Umweltzerstörung in Kolumbien durch Glencore
Veröffentlicht: 24. May 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 24. May 2023

Juan Pablo Gutiérrez und Esneda Saavedra Restrepo, zwei Menschenrechtsaktivist*innen und Delegierte der National Indigenous Organization of Colombia (ONIC) sowie der indigenen Gruppe der Yukpa sind anlässlich der Glencore Hauptversammlung, die an besagtem Datum im Theater Casino Zug stattfindet, in der Schweiz und rufen zum Protest auf.

Für ihren zerstörerischen Kohleabbau und Rohstoffhandel hat Glencore in Kolumbien seit Jahren die Vertreibung der indigenen Gemeinschaft der Yukpa vorangetrieben und im Land mit der weltweit zweitgrössten Biodiversität immense Umweltzerstörung verursacht.

«Die indigenen Gemeinschaften machen 4% der Weltbevölkerung aus. Heute, im Jahr 2023, befinden sich 80% der verbleibenden Biodiversität des Planeten Erde in unseren indigenen Gebieten. In Anbetracht der gegenwärtigen Klimakrise, die das Potenzial hat, jegliches Leben auszulöschen, einschließlich unseres eigenen als menschliche Familie, bedeutet dies, dass die Menschheit als Ganzes nur dank der Existenz dieser 4% noch auf diesem Planeten überleben kann.» erklärt Juan Pablo Gutiérrez, Delegierter der ONIC und der Yukpa.

Die Yukpa wurden durch Staaten und Konzerne kolonisiert und bereits von 85% ihres ursprünglichen Landes vertrieben. Eine eigene paramilitärische Front zum Schutz der Unternehmensinteressen wurde geschaffen und Millionen von Dollar an die Paramilitärs gezahlt, um Truppen und Ausrüstung zu finanzieren.

In den betroffenen Gebieten erkranken und sterben Menschen aufgrund von Luftverschmutzung und Wassermangel. Gleichzeitig finden Mordanschläge durch die von der Regierung und den Konzernen gestützten Paramilitärs statt - um jeden Widerstand im Keim zu ersticken. So überlebte die Yukpa-Vorsitzende des Cabildo Sokorpa, Esneda Saavedra Restrepo, zuletzt am 6. März 2023 nur knapp einen weiteren Mordanschlag. Die Yukpa sind wegen der Umweltzerstörung, Vertreibung und Ermordung durch europäische Konzerne vom Aussterben bedroht, dies gleicht einem durch Profit getriebenen Genozid. Ein Grossteil der Profite landen in der Schweiz, wo Glencore ihren Hauptsitz hat, womit sich auch die Schweiz für die Gräueltaten verantwortlich macht.

Glencore hält am 26.5. im Theater Casino Zug ihre Hauptversammlung ab. Um die Yukpa in ihrem Kampf um ihr Land und Leben zu unterstützen und für globale Klimagerechtigkeit einzustehen, werden auch Aktivisten und Aktivistinnen vom Klimastreik Schweiz und dem Yukpa Solidarity Network vor Ort protestieren. Juan Pablo Gutiérrez und Esneda Saavedra Restrepo werden ausserdem am 27.5. an der Demonstration zur Annahme des Klimaschutzgesetz (Treffpunkt 15:00 Schützenmatte) in Bern eine Rede halten. Direkt im Anschluss werden sie zudem bei einem Podium über die Situation der Yukpa in Kolumbien sprechen.