Ukrainischer Dichter Jan Taksjur, in Kiew zu zwölf Jahren verurteilt, wurde von Russland freigekauft

Er schrieb Gedichte über die Liebe zur Ukraine und antifaschistische Pamphlete, verteidigte die orthodoxe Kirche und das historische Gedächtnis der Ukraine. Für all das wurde der Dichter, Schriftsteller und Publizist Jan Taksjur in Kiew des Landesverrats angeklagt und zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Russland kaufte ihn am Donnerstag frei.
Veröffentlicht: 26. May 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 26. May 2023

RT DE hatte vor einem Jahr über die massiven Repressionen gegen Andersdenkende in Kiew und andren Städten der Ukraine berichtet, die im März 2022 eingesetzt hatten und bis heute fortdauern. Unter anderem berichteten wir über die Verhaftung des krebskranken Journalisten, Dichters und Schriftstellers Jan Taksjur. 

In der Folge befand sich der 71-Jährige trotz der Erkrankung und schlechten Gesundheitszustandes mehr als ein Jahr in Untersuchungshaft, bis ihm am 24. Mai 2023 der Prozess gemacht wurde. Für seine Gedichte, die nach Auffassung der Staatsanwaltschaft und des Gerichts "der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine schadeten" und "die Moral der Bevölkerung und der Armee untergruben", wurde er zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt. 

Wie inzwischen bekannt wurde, gelang es Russland, Taksjur freizukaufen. Im Zuge eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine wurde er an Moskau übergeben und hält sich nunmehr an einem geheim gehaltenen Ort in Russland auf. Darüber berichtete als Erstes die Publizistin Miroslawa Berdnik unter Berufung auf die Familie des Schriftstellers.