Böden atmen immer mehr CO2 aus

Der CO2-Ausstoss der Bodenmikroben wird durch die zunehmende Feuchtigkeit enorm verstärkt, berichten Schweizer Forscher.
Veröffentlicht: 28. Jun 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 28. Jun 2023

Dies geht aus neuen Modellberechnungen hervor, die diesen Effekt und seine Mechanismen genauer beleuchten.

Bis zum Ende des Jahrhunderts ist demnach mit einer globalen Zunahme der mikrobiellen Bodenatmung von bis zu 40 Prozent zu rechnen. Besonders stark legen dabei die arktischen Bereiche zu. Im Gegensatz zum Rest der Welt ist dort nicht der Temperaturanstieg, sondern die zunehmende Feuchtigkeit der Hauptgrund für den Emissionsanstieg, erklären die Wissenschaftler.

Deshalb haben die Forscher um Alon Nissan von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich nun ein neues mathematisches Modell entwickelt. Wie das Team erklärt, orientiert es sich bei der Prognose in einer innovativen Weise an zwei Schlüsselfaktoren, die das Ausmaß der Bodenatmung maßgeblich prägen: Bodenfeuchtigkeit und Bodentemperatur. Der Fortschritt des Ansatzes besteht zudem darin, dass das Modell alle biophysikalisch relevanten Ebenen mit globalem Blick umfasst – von der Mikroebene der Bodenbeschaffenheit und der Wasserverteilung im Boden bis hin zu Pflanzengemeinschaften wie Wäldern, ganzen Ökosystemen und Klimazonen. „Außerdem validieren Simulationen, Labormessungen und Feldbeobachtungen den neuen Ansatz“, schreiben die Wissenschaftler.