Neben den Austritten verzeichnet die katholische Kirchengemeinde auch mehr als 240.000 Todesfälle. Dem gegenüber stehen nur etwa 155.000 Taufen, 1.445 Eintritte aus anderen Glaubensgemeinschaften sowie 3.749 Wiederaufnahmen - unter dem Strich ergibt sich daraus ein Mitgliederschwund von über 600.000.
Die katholische Kirche in Deutschland befindet sich weiterhin in einer tiefgreifenden Krise. Mit rund 51.345 Austritten verzeichnet das Erzbistum Köln wie im Vorjahr die meisten, gefolgt von München und Freising (49.029) und Freiburg (41.802).
Vor allem die Missbrauchs- und Finanzskandale der letzten Jahre haben zu einem großen Vertrauensverlust in der christlichen Gemeinde geführt. Wie die Infografik zeigt, bildet sich seit den frühen 2000er Jahren ein steigender Trend bei den Kirchenaustritten.
Allerdings betrifft dies nicht nur die Katholiken, sondern auch die evangelische Glaubensgemeinschaft. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) meldete bereits im März einen neuen Rekordwert für das Jahr 2022. Rund 380.000 Protestant:innen trennten sich von der Kirche.
Nichtsdestotrotz bilden Christ:innen in Deutschland weiterhin die grösste Religionsgemeinschaft. Etwa die Hälfte der Deutschen gehört der evangelischen oder katholischen Kirche an. Laut Deutscher Bischofskonferenz (DBK) hat die Zahl der Mitglieder in Deutschland im letzten Jahr bei etwa 20,9 Millionen Personen gelegen. Der Islam ist die drittgrösste Religion in der Bundesrepublik mit knapp sechs Millionen Mitgliedern.