Tiefseebergbau: Ein Kahlschlag auf 5000 Meter Tiefe

In Manganknollenfeldern lagern Rohstoffe wie zum Greifen nah - zugleich sind sie Hotspots der Artenvielfalt.
Veröffentlicht: 21. Jul 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 21. Jul 2023

Alles Steinige ist ein begehrter Siedlungsplatz, auch diese kartoffelförmigen Brocken, über denen der Roboter nun in der Schwebe verharrt: Manganknollen. Sie sind meist drei bis acht Zentimeter groß und bestehen zu rund einem Drittel aus Mangan, auch Nickel, Kobalt ist dabei sowie Spuren von Molybdän, Lithium und Neodym. Die Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) im Pazifik, zwischen Hawaii und Mexiko, ist voll dieser metallenen Schätze für die Industrie. Es ist das bisher größte bekannte Metallknollenfeld der Welt. Das berichtet Spektrum, und:

«Längst haben sich Staaten und Konzerne Abbaurechte in der CCZ gesichert, allein im deutschen Claim liegen schätzungsweise 600 Millionen Tonnen der Konglomerate.

Noch im Juli 2023 könnte der Startschuss für den abyssalen Metallrausch fallen, dann muss die dafür verantwortliche Internationale Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) ein Regelwerk für den Abbau veröffentlichen. Noch an diesem Freitag (21. Juni) wird eine Vorentscheidung bei den Beratungen in Jamaika erwartet. So könnten schon bald 35 Tonnen schwere Roboter über den Meeresgrund fahren und über ihre Schläuche die Metallknollen und anhaftendes Sediment aus der Tiefe nach oben auf ein Schiff pumpen».