Syrien fordert die USA auf, das Land zu verlassen – bevor der Afghanistan-Moment auf Washington zukommt.

Von westlichen Medien ausgeblendet führen die USA in Syrien einen Besatzungskrieg - und sichern sich die Ölfelder des Landes.
Veröffentlicht: 1. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 1. Aug 2023

Der syrische Aussenminister Faisal Mekdad hat die USA aufgefordert, ihre Streitkräfte aus dem Hoheitsgebiet seines Landes abzuziehen, bevor sie dazu gezwungen werden. Er sprach in Teheran während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem iranischen Amtskollegen Hosein Amir Abdollahian, die vom syrischen Fernsehsender Al Ikhbaria übertragen wurde.

„Wir sagen den Amerikanern, die täglich Verbrechen [gegen das syrische Volk] begehen, immer wieder, dass dies nicht so weitergehen kann. Wir sagen dem US-Kongress und allen, die diese US-Aggression [gegen Syrien] unterstützen, die das Ausmaß von Kriegsverbrechen erreicht. Wir sagen, dass es für die US-Armee besser wäre, die syrischen Gebiete zu verlassen, bevor sie vertrieben wird", sagte Mekdad.

Der syrische Aussenminister betonte, dass die US-Militärpräsenz in seinem Land illegal sei, weil Syrien nicht darum gebeten habe und die US-Präsenz darauf abziele, die Aktivitäten terroristischer Gruppen zu unterstützen, den syrischen Staat zu schwächen und «jede Lösung des syrischen Problems zu verhindern».

Insbesondere, sagte er, halten die USA ihre Präsenz im al-Tanf-Gebiet an der Kreuzung der Grenzen von Syrien, Irak und Jordanien aufrecht, um die Zusammenarbeit zwischen diesen Ländern zu verhindern und das Gebiet in eine Hochburg des Terrorismus zu verwandeln. Darüber hinaus sieht Mekdad keinen Unterschied zwischen den Aktionen der Terrorgruppe Islamischer Staat (in Russland verboten), Israels, der USA und einer Reihe westlicher Länder gegenüber Syrien, da sie alle an der Begehung von Verbrechen gegen das syrische Volk beteiligt sind.

Ein grosser Teil der syrischen Provinzen Hasaka, Deir ez-Zor und Raqqa im Osten und Nordosten des Landes wird derzeit von den von den USA unterstützten Kurdischen Demokratischen Kräften Syriens (SDF) kontrolliert. Seit 2015 hat das US-Kommando in diesem Gebiet neun Militärstützpunkte errichtet. Ende 2019 stimmte der damalige US-Präsident Donald Trump einem Plan zu, der den Verbleib mehrerer hundert US-Truppen in Syrien vorsah. Eine ihrer Hauptaufgaben bestand darin, die Kontrolle über die Ölfelder im Nordosten und Osten des Landes sicherzustellen. Damaskus betrachtet die US-Militärpräsenz auf syrischem Territorium als illegale Besetzung.