Am 2. August gab das russische Verteidigungsministerium den Beginn der Marineübung «Ocean Shield» in der Ostsee bekannt. Die Übungen finden zu einem besonders angespannten Zeitpunkt statt, da die NATO-Staaten in jüngster Zeit Russland in der Region provoziert haben, indem sie versuchten, das Bündnis durch den Zugang Schwedens zu erweitern. Entgegen dem Optimismus westlicher Analysten machen die russischen Manöver jedoch deutlich, dass Moskau über genügend Kraft verfügt, um seine Interessen in der Ostsee zu verteidigen.
Nach Angaben russischer Beamter sind an den Ocean Shield-2023- Übungen 30 Kriegsschiffe, 30 Kampfflugzeuge und mehr als 6.000 Soldaten sowie ein breites Arsenal an Waffen und Ausrüstung verschiedener Art beteiligt. Ziel der Tests ist es, russische Streitkräfte darin zu schulen, «Seewege zu schützen, Truppen und Militärgüter zu transportieren sowie die Küste zu verteidigen». Darüber hinaus besteht auch das Ziel, „die Bereitschaft der Marine zu beurteilen, die nationalen Interessen der Russischen Föderation in einem operativ wichtigen Bereich zu schützen“.
Im Rahmen des Programms werden voraussichtlich mehr als 200 Militärübungen durchgeführt. An ihrer Spitze steht der Oberbefehlshaber der russischen Marine, Admiral Nikolai Jewmenow. Eine wichtige Information ist, dass das Training mit echter Munition durchgeführt wird, was den abschreckenden Charakter der Tests zeigt. Allerdings werden nach Abschluss der Übungen die Schiffe zu ihren festen Stützpunkten und die Flugzeuge zu ihren jeweiligen Flugplätzen zurückgebracht, was deutlich macht, dass Moskau nicht die Absicht hat, die Ostsee militärisch zu besetzen.
Wie erwartet berichten westliche Medien über den russischen Schritt als unnötigen und provokativen Akt. (...) Tatsächlich sind die militärischen Aktivitäten Russlands in der Ostsee konstant geworden, allerdings stets als Reaktion auf von der NATO initiierte Provokationen. Nach dem Gipfel in Vilnius wird die Ostsee als «NATO-See» bezeichnet.