Das hat der Nationale Rat für die Bewertung der Sozialpolitik (Coneval) bekanntgegeben. Die Auswertung des Rates stützt sich auf eine Sozialerhebung des nationalen Statistikinstituts. Demnach fielen 2022 immer noch 46,8 Millionen Mexikaner:innen, rund 36 Prozent der Bevölkerung, unter die Armutsgrenze. 2020 waren es 55,7 Millionen Personen, knapp 44 Prozent der Bevölkerung.
Der Präsident von Coneval, José Nabor Cruz, führte den Rückgang auf die Unterstützung durch kommunale, nationalstaatliche und bundesstaatliche Sozialprogramme zurück. Zudem habe die Erhöhung des Mindestlohns einen großen Einfluss gehabt. Allerdings gebe es noch immer große Herausforderungen, wie einen besseren Zugang der Bevölkerung zu Gesundheitsdiensten. Dieser hat sich nach Angaben des Rates verschlechtert. Rund 39 Prozent der mexikanischen Bevölkerung waren 2022 von einem Mangel an gesundheitlichen Dienstleistungen betroffen. Zwei Jahre zuvor waren es nur rund 28 Prozent. Laut Coneval hängt das mit einer Reform des mexikanischen Gesundheitssystems zusammen.
Coneval begründet die Erhebung zur Armut auf verschiedenen, nicht nur ökonomischen Faktoren. Eine Person gilt als arm, wenn sie mindestens eine soziale Benachteiligung aufweist. Als solche gelten kein Zugang zu Bildung, Gesundheit, soziale Sicherheit, ausreichend guter Wohnraum, Anschluss an die Grundversorgung sowie die Möglichkeit einer gesunden Ernährung. Darüberhinaus wird das Einkommen erhoben. Die Armutsgrenze errechnet sich aus einem Warenkorb pro Kopf und Monat. Sie lag für städtische Regionen für eine Person bei umgerechnet 223 Euro im Monat, für ländliche Regionen bei 159.