Die „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ als gemeinsame Empfehlung von neun deutschen Fachverbänden aus Medizin und Psychologie auf dem offiziellen Leitlinienportal AWMF unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) nimmt die Strahlenbelastung als Risikofaktor auf.
Die "Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ widerspiegelt die Entwicklung und Erfahrungen der Auswirkungen der Nutzung des Smartphones, Internets, Social Media und Gaming der letzten 15 Jahre.
Mit dem 2007 auf den Markt gekommenen Smartphone veränderten sich die Erziehungs- und Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen in allen Lebensbereichen. Der „dysregulierte Bildschirmmediengebrauch“ ist heute bereits das neue Normal. Die durchschnittliche Onliniezeit der unter 40- Jährigen ist nach der Postbankstudie (2022) 86,1 Stunden in der Woche, davon am Smartphone 31,8 Stunden.[2] Nach der JIM-Studie 2022 liegt die durchschnittliche tägliche Online-Nutzung bei 12-19-jährigen bei 3 Std. 24 Min.
Die Folgen der dysregulierten Nutzung analysiert die Leitlinie umfassend, wertet die Begleitforschung aus und stellt ohne Beschönigung fest: Die Risiken und das Schädigungspotential sind enorm.
Zwölf Hauptrisiken werden analysiert: Übergewicht / Schlafstörungen / Augenerkrankungen / Entwicklungsstörungen / Bindungsstörung / Verhaltensstörungen / Internetsucht / Mobbing und sexuelle Belästigung / Glücksspiel / Strahlung / Schwangerschaft Besondere Bedürfnisse (Menschen mit Behinderung). Für diagnose:funk ist dabei auch bedeutend, dass die Strahlenbelastung als Risiko behandelt wird.
Die 55-seitige Studie analysiert viele Ursachen und Wirkungen, diese Besprechung kann ihre Lektüre nicht ersetzen. Wir betrachten diese Leitlinie als ein wesentliches Dokument für die Diskussion in KiTas und Schulen. Der unreflektierte Hype um den angeblichen Nutzen digitaler Medien wird gründlich entzaubert.