Friedensverhandlungen in Riad nähren Hoffnung auf Ende des Jemen-Kriegs

Doch Zweifel bleiben, schreibt Jakob Reimann
Veröffentlicht: 20. Sep 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 20. Sep 2023

Laut saudiarabischen Medienberichten sind in Riad am Mittwoch nach fünf Tagen Verhandlungen zwischen den jemenitischen Ansarollah (auch bekannt als Huthis) und Vertretern des saudischen Königshofs zu Ende gegangen. Sie könnten das Ende des achteinhalb Jahre währenden Krieges im Jemen einläuten. Schon im April hatten erste Gespräche in Sanaa stattgefunden.

Zumindest bei einigen Streitpunkten wie der Auszahlung zurückbehaltener Löhne jemenitischer Staatsbediensteter oder Wiederaufbaumaßnahmen im Land seien »einige Fortschritte erzielt worden«, heißt es in einem Artikel des saudischen TV-Senders Al-Arabija am Mittwoch. Demnach begrüße Saudi-Arabien »die positiven Ergebnisse der Gespräche«, so das saudische Außenministerium. Eine Einigung würde es der UNO ermöglichen, einen umfassenderen politischen Friedensprozess wieder in Gang zu setzen.

Beide Seiten würden sich »bald« zu weiteren Gesprächen treffen. Ajesch Al-Sanadi, ein Sprecher der deutsch-jemenitischen Menschenrechtsorganisation Insan, hob am Mittwoch gegenüber junge Welt die Bedeutung der Rolle des Sultanats Oman hervor, das den Dialog zwischen den Ansarollah und Riad vermittelt hatte. Außerdem betonte Sanadi die Notwendigkeit eines »jemenitisch-jemenitischen Dialogs«, der zur Lösung der Konflikte im Land einem möglichen Friedensschluss zwingend folgen müsse.