Die deutsche Wirtschaft will Mercosur – und Brasiliens Rohstoffe und Fachkräfte

Vor dem heutigen Regierungstreffen beider Länder in Berlin warnt der Lateinamerika-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (LADW) davor, dass Deutschland ohne das Freihandelsabkommen Mercosur in Lateinamerika noch mehr Boden verliert, schreibt German Foreign Policy
Veröffentlicht: 4. Dec 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 4. Dec 2023

Die deutsche Wirtschaft dringt vor den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen am heutigen Montag in Berlin auf einen schnellen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern und insbesondere auf eine Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Bündnis Mercosur.

In den vergangenen zehn Jahren sei die deutsche Industrie in Lateinamerika insgesamt stark ins Hintertreffen geraten, warnt der Lateinamerika-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (LADW) in einem aktuellen Papier; demnach legte der deutsche Lateinamerikaexport von 2012 bis 2022 lediglich um drei Prozent zu, der US-amerikanische um 38 Prozent, der chinesische gar um 87 Prozent.

Dies soll sich nach dem Willen deutscher Unternehmen ändern – nicht nur, um Brasilien als Absatzmarkt nutzen zu können, sondern auch, um Zugriff auf Rohstoffe und Fachkräfte Lateinamerikas für den Einsatz in deutschen Firmen zu erhalten. Dazu soll nach dem Willen der deutschen Industrie nun auch endlich das Freihandelsabkommen mit dem Mercosur ratifiziert werden.

Brasilien wiederum kämpft als Repräsentant des Globalen Südens zunehmend gegen die globale westliche Dominanz.

Weiterlesen


 

Lesen Sie im Zeitpunkt auch:

Ein Giftpaket für Brasilien

Brasilien: Der Oberste Gerichtshof erkennt das Recht indigener Völker auf Land an

Brasilien: Lula fordert Freiheit für Julian Assange