Hype um CO2-Zertifikate

«Eine ebenso große Bedrohung für indigene Landrechte wie Abholzung und Bergbau»
Veröffentlicht: 4. Dec 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 4. Dec 2023

Die Überprüfung eines Vorzeigeprojekts für CO2-Zertifikate ergab „schockierender Schönfärberei“. CO2-Zertifikate, die von gestohlenem indigenem Land stammen, sind „Blutiges CO2“. Doch die COP28 könnte einen Boom von blutigen CO2-Zertifikaten auslösen.

Während die COP28 den Weg für eine massive Ausweitung des Marktes für CO2-Zertifikate ebnen könnte, warnen Expert*innen davor, dass diese CO2-Zertifikate inwzischen „eine ebenso große Bedrohung für indigenes Land darstellen wie Abholzung und Bergbau“.

Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, sagt dazu: „Die COP28 könnte die ‚Blut-CO2 COP‘ werden, wenn Regierungen, Konzerne und Naturschutzorganisationen gemeinsame Sache machen, um den Markt für CO2-Gutschriten auszuweiten, anstatt die wahren Ursachen der Klimakrise ernsthaft anzugehen.“

Dies könnte katastrophale Folgen für indigene Völker haben. CO2-Zertifikate stellen für Regierungen, Unternehmen und Naturschutz-NGOs eine neue Möglichkeit dar, vom Diebstahl indigenen Landes zu profitieren – wie wir bereits jetzt sehen können.

Survival International erklärte, dass darüber hinaus der Verifizierungsprozess für CO2-Zertifikate irreparabel beschädigt ist:

Survivals Recherchen haben die Machenschaften in einem Vorzeigeprojekt für CO2-Zertifikate enthüllt, das von der Naturschutzorganisation Northern Rangelands Trust in Kenia betrieben wird und das von den Tech-Unternehmen Meta und Netflix zum Ausgleich ihrer Emissionen genutzt wird. Die Recherchen deckten schwerwiegende Mängel auf: Nicht nur, dass das Projekt keine freie, vorherige und informierte Zustimmung der indigenen Völker vorweisen kann, es speichert nicht einmal zusätzlichen Kohlenstoff.


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