Eingeschränkte Öffnungszeiten bei der Migros-Bank 

Bankkunden stehen vor geschlossenen Türen, schreibt Marco Diener auf INFOsperber
Veröffentlicht: 22. Jun 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 22. Jun 2024

Wer im Einkaufszentrum Westside in Bern-Brünnen an einem Dienstag die Migros-Bank-Filiale besuchen möchte, der steht seit Mitte April vor verschlossenen Türen. Wer sie am Donnerstag besuchen möchte, ebenfalls. Dabei ist die Migros-Bank die rentabelste Tochterfirma der Migros. Immerhin rettete die Migros-Bank der Migros den Jahresabschluss 2023. Ohne den 313-Millionen-Franken Gewinn der Migros-Bank hätte die Migros im letzten Jahr einen Verlust von 138 Millionen Franken geschrieben. Ist den  Verantwortlichen von Migros und Migros-Bank bewusst, wie wichtig das Bankgeschäft ist – beziehungsweise wie wichtig die Bankkunden und -kundinnen sind? 

Vor der Filiale steht eine Tafel wie vor einer Beiz in einer Alphütte. Darauf ist zu lesen: «Haben Sie bereits einen Termin?» Und weiter: «Sie werden zur vereinbarten Zeit von Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater am Eingang abgeholt. Wir freuen uns auf Sie.» Wer keinen Termin hat, kann wieder gehen! Eine Telefonnummer gibt die Migros-Bank außerdem vor der Filiale nicht einmal an – nur einen QR-Code. All jene, die kein Smartphone besitzen, können so gar keinen Termin vereinbaren. Als Begründung für die mangelnde Servicezeit liest man, die üblichen Finanzgeschäfte erledige die Kundschaft «mehrheitlich online und zeitungebunden» – das heisst: mit E-Banking. Schliesslich schreibt die Migros-Bank: «Es ist unser zentrales Anliegen, unseren Kundinnen und Kunden die freie Wahl zu lassen, über welchen Kanal sie ihre Geschäfte tätigen möchten.» Genau diese freie Wahl hätten aber die Kunden seit der Einführung dieser Drei-Tage-Woche nicht mehr.  


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