Tech-Giganten erreichen ihre Umweltschutzziele nicht

Die zunehmende Verwendung von KI treibt den Stromverbrauch in die Höhe
Veröffentlicht: 9. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 9. Jul 2024

«Im Jahr 2020 haben wir uns verpflichtet, kohlenstoff- und wasserneutral zu werden, keinen Abfall zu produzieren und bis 2030 mehr Land zu schützen, als wir nutzen», heisst es in der jüngsten Ausgabe des Berichts zur ökologischen Nachhaltigkeit von Microsoft. Auch Google möchte laut jährlichem Umweltbericht positive Umweltveränderungen vorantreiben und nachhaltig arbeiten. Die zunehmende Elektrifizierung der Wirtschaft und das enorme Wachstum der Künstlichen Intelligenz (KI) treiben die Nachfrage nach Strom jedoch jetzt nach oben. Sie dürfte sich in den nächsten 25 Jahren laut INFOsperber weltweit mehr als verdoppeln. Auch mit der Reduktion des CO2 Ausstoßes klappt es nicht so wie vorgesehen. 

Wie die jüngste Ausgabe des jährlichen Nachhaltigkeitsberichts von Microsoft zeigt, verursacht das in Seattle ansässige Unternehmen aufgrund des enormen Energieverbrauchs seiner Rechenzentren heute etwa 30 Prozent mehr Emission aus als im Jahr 2020. Und Microsoft expandiert: Der Konzern hat in den vergangenen 12 Monaten mehr als 50 Milliarden Dollar für den Ausbau von Rechenzentren ausgegeben, in den nächsten vier Quartalen soll es sogar noch mehr sein. Seit Februar sind neue Rechenzentrumsprojekte in Wisconsin, Thailand, Indonesien, Spanien, Deutschland und Japan im Gespräch. Aber auch die KI-Konkurrenten wie Google, Meta oder auch Amazon haben sich zwar nach aussen hin ehrgeizige Klimaziele gesetzt, aber in Wirklichkeit  steigen ihre gesamten Emissionen statt zurückzugehen. Das zeigt sich auch bei Google. Die Treibhausgasemissionen des Suchmaschinenanbieters sind seit dem Jahr 2019 um 48 Prozent gestiegen. Dazu INFOsperber: „Der Blick auf die von Google selbst veröffentlichte Landkarte mit den eigenen Rechenzentren und ihrem CO2-Austoss zeigt, dass die entsprechenden Anlagen in Asien wahre Dreckschleudern sind.“ Um sich ein grünes Image zu geben greifen die Tech-Giganten zurück auf diverse Greenwashing-Methoden.

Dazu Christof Leisinger auf INFOsperber: „Besser wäre dagegen die Steigerung der Effizienz der Rechenzentren, das heisst die Verwendung der gleichen Menge an Energie oder Rechenleistung für mehr Arbeit. Dies könnte dazu beitragen, den Bedarf an Rechenzentren zu verringern, was wiederum die Emissionen und den Stromverbrauch senken würde.“ 


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