Olaf, mach den Joe!

Scholz´s pompöse Respekt-Propaganda kommt nicht an, der Kanzler ist im Umfragtief
Veröffentlicht: 25. Jul 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 25. Jul 2024

Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des RND unter 1001 repräsentativ ausgewählten SPD-Mitgliedern ist klar: Zwei Drittel der SPD-Mitglieder wollen Olaf Scholz nicht erneut als Kanzlerkandidaten, schreibt Josef Kraus auf Tichys Einblick. 
Die Forsa-Umfrage fand übrigens zwischen dem 8. und 12. Juli 2024, also nach dem miserablen 13,9-Prozent SPD-Ergebnis bei der sogenannten Europawahl vom 9. Juni und nach der Einigung der «Ampel» auf den Haushalt 2025 statt. Forsa steht der SPD nahe, das RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) ebenfalls. Der Glauben an den eigenen Kanzler sei in weiten Teilen der SPD erschüttert. Zufrieden mit der Arbeit von Scholz ist nur etwas mehr als die Hälfte der SPD-Mitglieder (55 Prozent), während 45 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden sind. Besonders viele Unzufriedene (52 Prozent) gibt es dabei unter denen, die erst seit 2005 in die SPD eingetreten sind. 

Die SPD-Mitglieder in Ostdeutschland sind zufriedener mit Scholz (58 Prozent) als die Genossen im Westen, und Frauen in der SPD schätzen Scholz deutlich mehr als Männer (60 gegenüber 52 Prozent). Mit der Arbeit von Co-Parteichef Lars Klingbeil zeigten sich 79 Prozent zufrieden, 65 Prozent zeigten sich zudem zufrieden mit SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Nur Klingbeils Co-Vorsitzende Saskia Esken überzeugt mit 44 Prozent noch weniger Mitglieder als der Kanzler. Ein Drittel der SPD-Parteimitglieder spricht sich für Verteidigungsminister Boris Pistorius als SPD-Kanzlerkandidat aus. In der  Sonntagsfrage liegt die SPD derzeit auf Platz drei hinter Union und AfD. Laut Forsa ist sie aktuell mit 14 Prozent nicht einmal halb so stark wie CDU/CSU (32 Prozent).

Ein SPD-Urgestein, Hans-Peter Bartels, brachte den Zustand der Kanzler-SPD kürzlich auf den Punkt. Mit Sätzen wie diesen: «Scholz schießt – aber leider am Tor vorbei … Er führt nicht.» Die Wähler «erwarten keine pompöse ‚Respekt‘-Propaganda, sondern einfach Achtung vor ihrem ganz normalen Lebensentwurf». Kraus nennt vier Gründe, die den deutschen Kanzler belasten: eine dünne Personaldecke in der SPD, fehlende Richtlinienkompetenz, mangelndes Charisma und die stinkenden Cum-Ex-Leichen im Keller des Kanzlers.


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