Machtausübung durch gezieltes Aneinandervorbeireden

Offizielle Definitionen besser genau hinterfragen und nicht sofort emotional einsteigen
Veröffentlicht: 6. Aug 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 6. Aug 2024

Das  grösste Macht- und Manipulationswerkzeug während der Coronazeit war die Sprache, schreibt Ulrich Jarzina auf tkp.at. Die irrige Annahme eines Grossteils der Bürger, sie würden bestimmte Begrifflichkeiten inhaltlich genauso füllen, wie diejenigen, die an den Schalthebeln der Macht sitzen, eröffnet letzteren einen ungeheuren Handlungsspielraum, der so lange bestehen bleibt, wie die Bevölkerung das (Sprach-)Spiel mitspielt. Genaue Definitionen werden in den Mainstream-Medien nicht mitgeliefert und so musste zum Beispiel jeder selbst herausfinden, was eigentlich unter einer Pandemie zu verstehen ist. 
Verstand die WHO vor 2005 darunter noch «eine beispiellose Zahl von Krankheits- und Todesfällen», so ging es danach nur noch um «Fälle», nichts weiter. Dies führt dazu, dass die WHO seither von einer «Pandemie» sprechen kann, wann immer ein Erreger weltweit die Runde macht. Ob das nun mit einer erhöhten Anzahl an schweren Krankheits- und Todesfällen verbunden ist, ist nicht mehr von Belang. Nur wenige haben sich zu Beginn der Coronazeit mit den Begrifflichkeiten auseinandergesetzt und gemerkt, dass die WHO (und in der Folge auch Politik und Medien) unter einer «Pandemie» etwas völlig anderes verstand, als das, was man landläufig mit diesem Begriff verbinden würde. Viele nahmen das Narrativ bereitwillig an und verfielen in einen emotionalen Ausnahmezustand, der das kritische Denken und Hinterfragen zunehmend erschwerte, analysiert Ulrich Jarzina.  

Hinzu kam noch, dass, wenn Politik und Medien von «Fällen» sprachen, es eben nicht um Erkrankte im eigentlichen Sinne ging, sondern um positiv Getestete, die durch sehr fadenscheinige Testverfahren zustande kamen – völlig unabhängig davon, ob der Betroffene wirklich symptomatisch erkrankt war oder nicht. Der Autor dazu: Auch hier wurde munter am Begriffsverständnis der Bevölkerung vorbei kommuniziert – und die meisten bemerkten es nicht einmal. So liess sich ein Grossteil der Bevölkerung, über eine an sich kleine Veränderung bezüglich der sprachlichen Begrifflichkeiten, in das Narrativ einer Pandemie hineinziehen, die nicht real war. Viele befolgten artig und achtsam die neu verhängten Regeln (so irrsinnig diese auch waren), hielten ihre Mitmenschen ebenfalls dazu an und denunzierten gar jene, die das Spiel durchschaut hatten und sich dem Massnahmenzirkus nicht beugen wollten.

Eine weitere sprachliche Grenzverschiebung gab es beim Begriff der «Impfung». 2009 gab es hier eine Definitionsänderung im Arzneimittelgesetz. Jetzt konnten Impfstoffe auch rekombinante Nukleinsäuren enthalten.Vor 2009 waren Behandlungen damit «gentechnische Eingriffe», die man mit äusserster Vorsicht betrieb.

In diesem Sprach-Durcheinander noch widerstandsfähig zu sein, ist alles andere als leicht. Man sollte also in Zeiten medialer Panik und Propaganda  «offizielle» Definitionen, wie sie von verschiedenen internationalen Institutionen und Gremien verwendet werden, immer hinterfragen. Wer diese ungeprüft übernimmt, steht schon mit einem Bein im neuen Narrativ. Besser wäre es, zu schauen, woher eine geltende sprachliche Regelung stammt, ob sie in letzter Zeit verändert wurde und was die Folgen einer etwaigen Änderung sein könnten.


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