Die Negativschlagzeilen der Deutschen Bahn sind bekannt, aber jetzt scheint das Chaos perfekt zu sein. Grund für die verbreitete Unpünktlichkeit ist vor allem die marode Infrastruktur, die derzeit saniert wird. Laut Bahn gibt es in diesem Jahr 18 Grossbaustellen. Dazu kamen im Juni extreme Wetterereignisse. Zwar wurde im Juli eine Erhöhung der Pünktlichkeit um 9,1 Prozent gemeldet, aber immer noch etwa jeder dritte Zug war unpünktlich, schreibt der MERKUR.
In diesem Jahr wurden die Fahrpläne zwischen zwei und drei Millionen Mal geändert. «Fahrpläne werden nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt», so ein Mitglied des Aufsichtsrats. Das sei ein «Riesenproblem» und führe zu einem «Kontrollverlust» bei den Fahrplänen. Die Fahrgäste können sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Züge wie angekündigt fahren. Fahrpläne erwiesen sich zunehmend als leere Versprechungen, weil das Schienennetz jahrzehntelang vernachlässigt worden sei. Immer mehr Langsamfahrstellen würden eingerichtet, damit Mängel an Gleisen, Weichen oder Brücken nicht zu Unfällen führen. Bei Verspätungen werden Reservezüge und -personal eingesetzt, dies ist aber teuer und auf Dauer unbezahlbar.
Lesen Sie im Zeitpunkt auch: