Männlich, weiblich, divers, inter, offen oder keine Angabe?

Kindergärten in Graz bieten sechs Optionen für die Kleinen bei der Anmeldung an
Veröffentlicht: 15. Oct 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 15. Oct 2024

Eltern, die ihr Kind in einem Kindergarten in Graz anmelden wollen, sollten auf folgende Aufforderung gefasst sein: «Wählen Sie das Geschlecht Ihres Kindes: männlich, weiblich, divers, inter, offen oder keine Angabe.» Die Kronenzeitung berichtete über die Verwirrung der Eltern. Laut Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner gehe es dabei nur darum, sich an das Gesetz zu halten und das gelte für alle Kindergärten in der steirischen Landeshauptstadt. Ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs von 2018 habe den Weg geebnet, so der Bildungsstadtrat. Seit Einführung der sechs Geschlechter hat noch kein Elternteil in Graz ein anderes Geschlecht als «männlich» oder «weiblich» für sein Kind gewählt. Wenn selbst die Verantwortlichen zugeben, dass «seit Einführung noch kein Kind ein anderes Geschlecht als männlich oder weiblich» zugewiesen bekam, fragt man sich, warum dieses Formularfeld überhaupt existiert.

Wem nützt dieser bürokratische Aufwand? Den Kindern? Vermutlich wird eine ideologisch motivierte Agenda umgesetzt, die ihre Vorstellung von Geschlechtervielfalt in jeden Winkel der Gesellschaft tragen möchte, auch in die Schulen. Immer häufiger hört man von Diskussionen über geschlechtliche Identitäten bei Grundschulkindern. Ein Thema wird dabei völlig ausgeblendet: Wer wagt es, einmal die Eltern mit Migrationshintergrund zu ihrer Meinung zu den sechs Optionen zu befragen? 


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