Beim Bundesparteitag der Grünen, auf dem der derzeitige deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Kanzlerkandidat seiner Partei gewählt wurde, brachte Habeck die Sprache auf die Baltic Pipe. Dabei handelt es sich um eine Pipline, die «aus Norwegen, durch Dänemark nach Pole» geht, meinte er. Nur 30 bis 40 Kilometer hätte der Strang nach Deutschland verlegt werden müssen, dann wären laut Habeck angeblich alle deutschen Energieprobleme gelöst worden.
«Wie viele Unternehmen hätten günstige Gaspreise bekommen, hätten wir diese Pipeline gehabt? Wie viele Verbraucherinnen und Verbraucher hätten keine schlaflosen Nächte gehabt, hätten wir diese Pipeline gehabt? [lächelnder Applaus von Annalena Baerbock] Diese Pipeline ist nicht gebaut worden, weil Union und SPD sie nicht bauen wollten! Das ist die Ursache der Wirtschaftskrise der letzten Jahre! Die Große Koalition hat uns wissentlich und willentlich in diese Abhängigkeit getrieben!»
Die Baltic Pipe beginnt jedoch nicht in Norwegen, sondern in Dänemark und ist der Abzweig eines grösseren Pipelinesystems, das Deutschland bereits seit 1990 bzw. 1999 mit Gas versorgt. Habecks Behauptung, «viele Unternehme» und «Verbraucherinnen und Verbraucher» hätten dadurch «günstige Gaspreise bekommen», führt sich damit ad absurdum. Übrigens: Noch 2021 sprachen sich die Grünen ganz offiziell gegen den Bau der Baltic Pipe aus.
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