Ostjerusalem und Westjordanland: höchste Zahl an Hauszerstörungen und Vertreibungen seit 15 Jahren

Aus den Daten der letzten 15 Jahre geht hervor, dass die Zahl der Hauszerstörungen in Palästina erheblich gestiegen ist.
Veröffentlicht: 10. Dec 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 10. Dec 2024

Israel, wie jeder andere Siedlerkolonialstaat, basiert auf der Auslöschung der indigenen Bevölkerung. Der Abriss palästinensischer Häuser, um sie von ihrem Land zu vertreiben, ist ein entscheidendes Instrument zur Förderung des Zionismus.

Die Zahlen zeigen einen deutlichen Aufwärtstrend in Bezug auf Häufigkeit und Auswirkungen, insbesondere in den letzten Jahren. In den letzten 365 Tagen wurden bei israelischen Militäroperationen 553 Abrisse durchgeführt, wodurch 4.434 Palästinenser vertrieben und 1.751 Gebäude zerstört wurden. Diese Militäroperationen werden das ganze Jahr über in gleichbleibendem Tempo durchgeführt, durchschnittlich 1,52 Abrisse pro Tag. Die tägliche Vertreibungsrate liegt bei etwa 12 Personen, wobei täglich fast fünf Gebäude zerstört werden. Dieses systematische Muster von Abrissen hat die palästinensischen Gemeinden erheblich gestört, wobei über 40 % der aus ihren Häusern vertriebenen Menschen Kinder sind.

Betrachtet man die Entwicklung zwischen 2009 und 2024, so ist ein dramatischer Anstieg der Abrissfälle zu verzeichnen – von 103 jährlich auf 519, was einer Verfünffachung entspricht. Die Zahl der vertriebenen Palästinenser stieg von 676 im Jahr 2009 auf 4.012 im Jahr 2024, während die Zahl der betroffenen Gebäude von 279 auf 1.619 stieg – ein linearer Verlauf.
Die durchschnittliche tägliche Vorfallsrate ist erheblich gestiegen, von 0,28 Vorfällen pro Tag im Jahr 2009 auf 1,53 im Jahr 2024, was zeigt, dass Abrisse ein entscheidendes Instrument des zionistischen Siedlerkolonialismus und der Auslöschung der indigenen Bevölkerung sind. Dieses Muster entspricht den Praktiken des Siedlerkolonialismus, bei dem die Vertreibung der indigenen Bevölkerung als Mechanismus zur territorialen Kontrolle eingesetzt wird, wie z. B. in Kanada, den Vereinigten Staaten und Australien. Die Zerstörung palästinensischer Häuser dient dazu, palästinensische Gemeinschaften zu fragmentieren und die demografische Realität vor Ort zu verändern.

Die starke Zunahme der Zerstörungen im Jahr 2024 (519 Vorfälle allein in der ersten Jahreshälfte) stellt den höchsten Stand der letzten 15 Jahre dar. Die Daten zeigen, dass es sich bei den Zerstörungen nicht um sporadische Vorfälle handelt, sondern vielmehr um ein konsistentes Muster der Vertreibung, wobei jedes Jahr seit 2016 über 300 Vorfälle pro Jahr zu verzeichnen sind. Die Auswirkungen auf Kinder sind besonders beunruhigend, da allein im Jahr 2024 1.628 Kinder vertrieben wurden.